2009-12-03 13:00:46

Vatikan: „Respekt vor Homosexuellen“


Der Sprecher von Papst Benedikt, Federico Lombardi, erinnert daran, dass Homosexuelle „mit Respekt, Einfühlsamkeit und Takt“ behandelt werden sollen. Gegenüber der Nachrichtenagentur imedia verwies der Jesuit, der den Vatikanischen Pressesaal leitet, auf die Passagen zu Homosexualität im Katholischen Weltkatechismus. Das sei die beste Art und Weise, „objektiv das Denken der Kirche zu so komplexen und delikaten Themen kennenzulernen“. Es gelte, „jede ungerechte Diskriminierung von Homosexuellen zu vermeiden“, so Lombardi.

Ein früherer Kurienkardinal aus Mexiko war kurz zuvor von einer Internetseite mit den Worten zitiert worden, Homo- und Transsexuelle würden nicht ins Reich Gottes kommen. Kardinal Javier Lozano Barragan bezog sich dabei nach Angaben der Homepage auf den Römerbrief. Man werde nicht homosexuell geboren, sondern entwickle sich erst dazu, so der frühere „Gesundheitsminister“ des Vatikans. Wörtlich soll er gesagt haben: „Vielleicht sind sie nicht schuldig, aber gegen die Natur und Würde des Leibes zu handeln, ist eine Beleidigung Gottes.“ Pater Lombardi wies am Dienstag darauf hin, dass die Internetseite, die die Äußerungen des Kardinals wiedergebe, „keine Autorität hat und keine gute Quelle ist“.

(rv/apic 03.12.2009 sk)

Wir dokumentieren hier, was der Katholische Weltkatechismus, der 1997 unter der Leitung des heutigen Papstes Benedikt XVI. entstand, zum Thema Homosexualität schreibt.

2357
Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind" (CDF, Erkl. „Persona humana" 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.
2358
Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.
2359
Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.







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