2009-12-01 13:12:02

Papst: Aids mit allen Kräften bekämpfen


RealAudioMP3 Anlässlich des Welt-Aids-Tages an diesem Dienstag hat Papst Benedikt „zu Gebet und konkretem Handeln“ aufgerufen. Mit „vereinten Kräften“ müsse es eines Tages gelingen, diese Krankheit „zu stoppen und auszurotten“, so der Papst beim Angelusgebet am letzten Sonntag. Die UNO rief unterdes gegen jede Form von Diskriminierung aidskranker Menschen auf. Zwei Drittel aller von HIV betroffenen Menschen leben südlich der Sahara. Im Jahr 2007 starben dort mehr als drei Viertel aller Aids-Infizierten weltweit. Aids müsse an vielen Fronten gleichzeitig bekämpft werden, meint Michael Czerny, Direktor des afrikanischen Jesuitennetzwerkes gegen Aids (AJAN). Mit dem Liefern von Medikamenten und Kondomen sei es lange nicht getan. Der Jesuit:

„Nur zehn Prozent der Infizierten können sich Aids-Medikamente ab und zu leisten. Es gibt also neunzig Prozent HIV-positiver Menschen, die vielfältige pastorale, menschliche und materielle Hilfe benötigen, die eine Gefahr für andere sein können. Die Pharmafirmen und die Geldgeber dieser Programme interessiert das aber herzlich wenig.“

Großes Problem sei etwa die soziale Ausgrenzung aidskranker Menschen, so Czerny. Und auch ganz praktische Probleme gelte es zu überwinden: Viele Kranke könnten wegen Mangelernährung die starken Aids-Medikamente gar nicht einnehmen, das Busticket zum Krankenhaus nicht bezahlen oder blieben von Informationen abgeschnitten. Nicht realistisch seien deshalb bloße Symptombekämpfung oder schnelle Lösungen. Czerny:

„Die Herausforderung ist, einen langfristigen Einsatz zu leisten. Wir sehen Aids als ein Jahrhundertprojekt. Und wir werden notfalls ein Jahrhundert lang gegen diese Krankheit kämpfen. Wir werden nicht weglaufen, weil etwas anderes dringlicher erscheint. Es gibt noch so viele Bedürftige, die daran leiden. Wir bleiben dran, auch wenn es noch Generationen braucht, um diesen Menschen zu helfen.“

Mit besonders hohem Tempo steigen derzeit auch die Infektionen in Osteuropa sowie in Süd-Ostasien. Aids bekomme in Öffentlichkeit und Medien aber insgesamt immer weniger Aufmerksamkeit, warnt Czerny. Am Welt-Aids-Tag, von den Vereinten Nationen erstmals im Jahr 1988 ausgerufen, finden jährlich weltweit Informations- und Solidaritätsveranstaltungen statt.


(rv/diverse 01.12.2009 pr)







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