2009-12-01 14:33:42

Kardinal Kasper: „Primat nicht in Machtkategorien verstehen“


RealAudioMP3 Der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Walter Kasper, ist in Istanbul: Dort hat er am Montag am Sitz des „Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel“ am orthodoxen Andreasfest teilgenommen. Kasper verlas dabei auch einen Gruß von Papst Benedikt, der ihm in ökumenischer Hinsicht besonders aussagekräftig erscheint.

„Die Botschaft des Heiligen Vaters war wichtig: ein langer Brief, in dem er daran erinnert hat, dass beide Seiten zum Dialog verpflichtet sind. Er hat darin auch expliziert die heikle und schwierige Frage des Primats des Bischofs von Rom angesprochen: Er darf nicht in Machtkategorien verstanden werden, sondern im Kontext eines Verständnisses der Kirche als „communio“, als Gemeinschaft. In diesem Kontext ist er ein Dienst an der Einheit. Der Bischof von Rom ist, um den heiligen Gregor den Großen zu zitieren, „Diener der Diener Gottes“; er führt, wie Ignatius von Antiochien schreibt, „den Vorsitz in der Liebe“. Der Papst hofft, dass man in dieser Richtung weiterkommt, und bezieht sich ausdrücklich auf die Enzyklika von Johannes Paul II. „Ut unum sint“: Inspiriert von den Modellen des ersten Jahrtausends soll gemeinsam nach Formen gesucht werden, in denen der Bischof von Rom einen Dienst ausüben kann, der von allen anerkannt wird.“

(rv 01.12.2009 sk)







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