2009-11-30 15:49:38

Unser Kommentar*: „Schweizer hören nicht auf Bischöfe“


Mit der Annahme der Anti-Minarett-Initiative haben die Schweizer Bischöfe zum wiederholten Male eine „negative“ Regel bestätigt: bei allen wichtigen (ethischen) Abstimmungen, bei denen sie sich aktiv beteiligen, verlieren sie und zwar mit ganz klaren und schlechten Resultaten. Beispiele? Juristische Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare, Sonntagsarbeit, Abtreibungsgesetz, etc. Das Schweizer Stimmvolk – bzw. die Mehrheit – hält eindeutig nicht viel von den Argumenten ihrer katholischen Oberhirten. Umgekehrt ist festzustellen, dass die vielen Gläubigen, die es durchaus gibt und die auf der Seite der Bischöfe stehen, sich nicht an diesen Abstimmungen beteiligen. Das ist ein Problem im Alpenland. Selbst dann, wenn die Bischofskonferenz mit anderen christlichen Kirchen oder - wie bei der Anti-Minarett-Initiative - mit anderen religiösen Gemeinschaften für ihr Anliegen wirbt, verliert sie. Das muss den Bischöfen und den Schweizer Katholiken zu denken geben. Ob sich in dieser Hinsicht künftig etwas ändern wird, ist deshalb die große Frage und Herausforderung für die katholische Kirche in der Schweiz. Die Bischofskonferenz wird weiterhin ihre Positionen bei politischen Abstimmungen bekannt geben. Sie muss sich aber fragen, wie sie das künftig machen möchte und sollte.

* Ein Kommentar von Mario Galgano, Redakteur bei Radio Vatikan und ehemaliger Mediensprecher der Schweizer Bischofskonferenz

(rv 30.11.2009 mg)







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