EU: "Christliches Menschenbild spielte eine Rolle beim Mauerfall"
Im Mittelpunkt der gewaltfreien Revolte, die vor 20 Jahren zum Fall des Eisernen Vorhangs
führte, stand die Frage nach dem richtigen Menschenbild. Dies betonte der Präsident
der „Kommission der Bischofskonferenzen des EU-Raumes“ (ComECE), Adrianus van Luyn,
an der Universität Wien bei einem Symposion. Eine zentrale Aufgabe Europas bestehe
nun darin, die EU als umfassendes Friedensprojekt zu verstehen. Der Einigungsprozess
nach 1989 sei deshalb nicht schlicht als „Ost-Erweiterung“ zu betrachten, so der Oberhirte.
In diesem Zusammenhang wies van Luyn ausdrücklich darauf hin, dass das Engagement
der Kirchen im europäischen Einigungsprozess nicht die Wiederherstellung eines christlichen
Europa mit allen Mitteln zum Ziel hat, sondern „eine glaubwürdige und allgemein verständliche
Verkündigung des Evangeliums“. Dabei nehmen die Kirchen eine Haltung des Dialogs und
der Offenheit ein und konzentrieren sich auf das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. (kap
28.11.2009 mg)