Caritas international kritisiert das westliche Engagement in Afghanistan: Es herrsche
ein „Missverhältnis zwischen militärischen und zivilen Ausgaben von 4:1“. Nur mit
einer konsequenten Armutsbekämpfung lasse sich aber „erreichen, dass das westliche
Engagement von der afghanischen Bevölkerung akzeptiert wird“, so das Hilfswerk der
deutschen Caritas. Ziel müsse es deshalb sein, die militärische Komponente zu reduzieren
und die zivile auszubauen. Pläne des Entwicklungshilfeministeriums, die Mittel für
Afghanistan aufzustocken, begrüßt die Caritas international Deutschland. Auf scharfe
Kritik stößt allerdings die Ankündigung, die Gelder und Projekte auf das Einsatzgebiet
der Bundeswehr zu konzentrieren. Die Verteilung staatlicher Entwicklungshilfe solle
sich doch „strikt nach dem humanitären Bedarf richten“ und dürfe nicht „strategischen
militärischen Zielen untergeordnet“ werden. Die Vernachlässigung armer Landesteile
Afghanistans sei der Sache der Armutsbekämpfung abträglich. So sei unverständlich,
warum es im zentralen Hochland so wenig deutsches und internationales Engagement gebe.