Als „Drahtseilakt“ und „Gang über vermintes Gelände“ hat der Freiburger Erzbischof
Robert Zollitsch die Anforderungen an das Priestersein beschrieben. Es müsse ein positives
gesellschaftliches „Klima“ geschaffen werden, das jungen Leuten Lust auf den Beruf
des Seelsorgers macht, so Zollitsch weiter. Die Spannung zwischen dem Schatz des Glaubensgutes
und den säkularen Moden der Postmoderne sei beim Priestersein ja offensichtlich: Von
Fernsehpfarrern mit „aller Zeit der Welt“ bis hin zu angeblich überlasteten Seelsorgern
werde in der Öffentlichkeit ein insgesamt widersprüchliches Bild des Berufes gezeichnet.
Das Priestersein müsse dagegen als „Geschenk“ betrachtet werden, so der Erzbischof.
– Zolittsch hielt sich am Sonntag anlässlich des Konradifestes in Konstanz beim Bodensee
auf. Der mittelalterliche Bischof Konrad von Konstanz könne heutigen Priestern Vorbild
sein, unterstrich der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz. Der Heilige stehe
für eine „gelebte Gemeinschaft des Glaubens“, so Zollitsch. (pm 23.11.2009 pr)