Papst Benedikt XVI. trifft an diesem Samstag im Vatikan mit rund 270 Künstlern aus
aller Welt zusammen. Unter ihnen sind die Architekten Daniel Libeskind und Zaha Hadid,
aber auch populäre Filmschauspieler wie Terence Hill. Aus Deutschland kommen die Regisseure
Peter Stein und Philip Gröning sowie der Videokünstler Christoph Brech und der Autor
Uwe Timm. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar ab 10 Uhr
50 über die Partnersender.
Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann sieht Verbesserungsbedarf
bei den Beziehungen zwischen katholischer Kirche und zeitgenössischer Kunst. „Die
Gräben sind nicht unüberbrückbar, aber man fremdelt“, sagte Hofmann der Katholischen
Nachrichten-Agentur (KNA). Hofmann hat in Kunstgeschichte promoviert und ist bei der
Deutschen Bischofskonferenz für Kunstfragen zuständig. Er sprach sich mit Nachdruck
dafür aus, die theologischen Bezüge in der modernen Kunst zu entdecken und sichtbar
zu machen. Viele prominente Künstler seien interessiert, auch im Kirchenraum zu schaffen.
Sie würden sehr wohl erkennen, dass sie – wie die Kirche auch – die Sinnfrage stellten.
Gemeinsamer Adressat von Kirche und Kunst sei der Mensch, der wissen wolle, woher
er komme und wohin er gehe.
Ziel des Treffens in der Sixtinischen Kapelle ist
es, den Dialog zwischen Kirche und Künstlern zu beleben und neue Möglichkeiten der
Zusammenarbeit auszuloten. Bereits am heutigen Freitag treffen sich die Teilnehmer
zu einer gemeinsamen Begehung der Sammlung für moderne und zeitgenössische Kunst in
den Vatikanischen Museen. Die Initiative knüpft an den Brief an die Künstler an, den
Johannes Paul II. vor zehn Jahren veröffentlichte. Ausschnitte dieses Schreibens werden
bei dem Treffen am Samstag verlesen.