2009-11-20 14:30:26

EU/Italien: Religion in alle Politikbereiche


Mit dem neuen EU-Vertrag soll nach dem Willen europäischer Christdemokraten das Gespräch mit Kirchen und Religionsgemeinschaften intensiver als bislang geführt werden. Ein jährliches Arbeitsessen reiche sicher nicht aus, um dem im Vertrag geforderten Dialog zu genügen, sagte der slowenische EVP-Abgeordnete Alojz Peterle an diesem Freitag in Venedig. Er äußerte sich beim Dialogseminar der EVP-Fraktion des Europaparlaments mit den Religionen. Die Vertragsbestimmung zum Dialog mit den Kirchen sei zwar kurz, aber von großer Bedeutung, so Peterle. Die Europäische Union erkenne ausdrücklich an, dass die Kirchen und Religionen einen entscheidenden Beitrag für die Gesellschaft leisteten. Zudem bedeute die Bestimmung eine Anerkennung der spirituellen Dimension Europas. Experten beklagten bei dem Treffen in Venedig zunehmende Versuche, Religion aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Der Wiener Historiker Martin Kugler vom Netzwerk „Christianophobia“ appellierte an die Politik, die Gefahr der Christenfeindlichkeit als Realität anzuerkennen. Der Politikwissenschaftler Friedrich Brokern sagte, in der Politik wachse allerdings auch das Bewusstsein für die Bedeutung des Religiösen. Nötig sei deshalb, dieses Thema stärker in alle Politikbereiche einzubeziehen.
(kna 20.11.2009 bp)








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