Indien: Verfolgte Christen warten auf Gerechtigkeit
Zum Ende der Straflosigkeit für Christenverfolger haben der Rat indischer Christen,
Bürgerrechtsorganisationen und Rechtsanwälte aufgerufen. Das berichtet die Gesellschaft
für Bedrohte Völker in Göttingen. 15 Monate nach Beginn der Ausschreitungen gegen
Christen in Orissa seien etliche der Täter immer noch auf freiem Fuß, gab der Rat
indischer Christen an. Trotz über 2.500 Strafanzeigen bei der Polizei seien nur 827
Ermittlungsverfahren eingeleitet, weniger als 700 Personen verhaftet und nur 24 Personen
verurteilt worden. Die Gerichtsverfahren müssten dringend an unabhängige Gerichte
außerhalb des Krisengebietes übertragen werden, forderten indes die Anwälte verfolgter
Christen in Kandhamal. Die zuständigen Richter seien befangen und Zeugen würden systematisch
bedroht, so die Rechtsvertreter. Im August 2008 starteten radikale Hindus in Orissa
gezielt Christenverfolgungen. Auslöser war der Mord an einem radikalen Hindu-Führer
durch maoistische Rebellen gewesen, für den die Hindus Christen verantwortlich gemacht
hatten.