2009-11-16 13:32:54

El Salvador: Erinnerung an Jesuiten-Mord


Zwanzig Jahre ist es her, dass in El Salvador sechs Jesuiten ermordet wurden. Insgesamt acht Menschen kamen am 16. November 1989 ums Leben. Die Jesuiten auf der ganzen Welt gedenken an diesem Montag des Verbrechens. Ein Blick zurück.

Jesuitenpater Martin Maier hat die Geschehnisse vor zwanzig Jahren hautnah miterlebt. Am 16. November 1989 wurden die sechs Jesuiten Ignacio Ellacuría, Segundo Montes, Ignacio Martín-Baró, Amando López, Juan Ramón Moreno und Joaquín López y López, sowie ihre Haushälterin Elba Ramos und deren Tochter Celina in El Salvador erschossen. Pater Maier:

„Es war die Hochphase des Bürgerkriegs, in dem die Militärregierung gegen die linke Guerilla kämpfte und in der sich Ignacio Ellacuria, der Rektor der Universität, und seine Kollegen immer wieder zu Wort meldeten. Sie publizierten über die Armut und die Repression der Bevölkerung, über Wahlbetrug und notwendige Agrarreformen, sie forderten die Einhaltung von Menschenrechten und prangerten die Militärhilfe der USA an, die im Ost-West-Konflikt auch in El Salvador einen Stellvertreterkrieg führten und die Armee unterstützten.“

Der deutsche Jesuitenpater war einer der ersten, der nach den Morden den Tatort besuchte. Zunächst versuchten Armee und Militärführung, die Guerilla für die Bluttat verantwortlich zu machen, doch das Lügengebäude fiel schnell in sich zusammen.

„Es kam heraus, dass auch US-Militärberater von der Planung des Verbrechens wussten und nicht gegensteuerten.“

Große Hoffnungen setzen viele Salvadorianer in die neue Regierung von Präsident Mauricio Funes. Mit ihm hat erstmals die Partei der ehemaligen Guerilla die Macht übernommen. Funes will den Mordfall Romero und das Massaker an den Jesuiten neu aufrollen, hieß es aus Regierungskreisen.

(rv/kna 16.11.2009 mg)








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