Der politische Flügel der baskischen Untergrundorganisation ETA hat neue Friedensgespräche
zwischen den bewaffneten Separatisten und der spanischen Regierung gefordert. Die
Verhandlungen sollten nach den Prinzipien des Friedensprozesses in Nordirland unter
Ausschluss jeglicher Gewalt erfolgen, erklärte die verbotene Batasuna-Partei am Samstag.
Dabei müsse über die Demilitarisierung des Landes und die Freilassung aller politischen
Gefangenen verhandelt werden. Ob Batasuna bei ihrer neuen Initiative auf die stillschweigende
oder ausdrückliche Unterstützung der ETA zählen kann, war zunächst unklar. – Die ETA
kämpft für einen unabhängigen Baskenstaat in Nordspanien und Südwestfrankreich. Dabei
sind in den vergangenen 40 Jahren mehr als 800 Menschen getötet worden. Kirchenvertreter
Spaniens hatten die Anschläge der ETA stets verurteilt. Nach Attentat vor einem Jahr
auf die katholische Universität von Pamplona sagte der Erzbischof, es gebe „keine
Ideologie und kein politisches Projekt, das so ein grausames Attentat rechtfertigen
könnte“. Die Regierung von Jose Luis Rodriguez Zapatero hatte die Verhandlungen mit
der ETA 2006 nach einem Anschlag auf den Flughafen von Madrid abgebrochen. Die Europäische
Union stuft die ETA als terroristische Organisationen ein. (reuters/rv 15.11.2009
bp)