2009-11-15 19:00:52

El Salvador: 20 Jahre Märtyrer für Glaube und Gerechtigkeit


RealAudioMP3 Zwanzig Jahre ist es her, dass in El Salvador sechs Jesuiten ermordet wurden. Die Jesuiten auf der ganzen Welt gedenken des Verbrechens – in Wien mit einem Gottesdienst und einem Vortrag von Pater Martin Maier. Er hat die Geschehnisse damals hautnah miterlebt. Im Gespräch mit Mario Galgano erzählt er, was genau geschah.

Sechs Jesuiten, eine Haushälterin und ihre Tochter
Vor 20 Jahren, am 16. November 1989, wurden sechs Jesuiten, Ignacio Ellacuría, Segundo Montes, Ignacio Martín-Baró, Amando López, Juan Ramón Moreno und Joaquín López y López, sowie ihre Haushälterin Elba Ramos und deren Tochter Celina in El Salvador erschossen. Nach Mitternacht drang ein Spezialkommando der salvadorianischen Armee in das Wohngebäude der Jesuiten auf dem Gelände der Zentralamerikanischen Universität ein und riss die Bewohner aus dem Schlaf. Die Soldaten brachten die Jesuitenpatres in den Garten, wo sie mit Maschinengewehren aus nächster Nähe erschossen wurden. Die Haushälterin und ihre Tochter musste ihr Leben lassen, damit es keine Zeugen gab.

Die Mörder kamen in der Nacht
Bereits 1976 explodiert zum ersten Mal eine Bombe am Campus und am 12. März 1977 wurde Pater Rutilio Grande, der sich als Pfarrer für die Rechte der Landbevölkerung und eine gerechtere Landverteilung einsetzte, ermordet. Im März 1980 folgte die Ermordung von Erzbischof Oscar Romero, der während einer Messfeier erschossen wurde.

Prozess ohne Aufklärung
Im September 1991 kam es zu einem Gerichtsprozess, bei dem zum ersten Mal in der Geschichte des Landes acht Soldaten und Offiziere auf der Anklagebank saßen. Zwei von ihnen wurden verurteilt, aber bereits 1993 (aufgrund einer Amnestie) wieder freigelassen. Eine lückenlose Aufklärung des Verbrechens steht bis heute aus.

(rv/kap 16.11.2009 mg)








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