El Salvador: 20 Jahre Märtyrer für Glaube und Gerechtigkeit
Zwanzig Jahre ist
es her, dass in El Salvador sechs Jesuiten ermordet wurden. Die Jesuiten auf der ganzen
Welt gedenken des Verbrechens – in Wien mit einem Gottesdienst und einem Vortrag von
Pater Martin Maier. Er hat die Geschehnisse damals hautnah miterlebt. Im Gespräch
mit Mario Galgano erzählt er, was genau geschah.
Sechs Jesuiten, eine
Haushälterin und ihre Tochter Vor 20 Jahren, am 16. November 1989, wurden
sechs Jesuiten, Ignacio Ellacuría, Segundo Montes, Ignacio Martín-Baró, Amando López,
Juan Ramón Moreno und Joaquín López y López, sowie ihre Haushälterin Elba Ramos und
deren Tochter Celina in El Salvador erschossen. Nach Mitternacht drang ein Spezialkommando
der salvadorianischen Armee in das Wohngebäude der Jesuiten auf dem Gelände der Zentralamerikanischen
Universität ein und riss die Bewohner aus dem Schlaf. Die Soldaten brachten die Jesuitenpatres
in den Garten, wo sie mit Maschinengewehren aus nächster Nähe erschossen wurden. Die
Haushälterin und ihre Tochter musste ihr Leben lassen, damit es keine Zeugen gab.
Die
Mörder kamen in der Nacht Bereits 1976 explodiert zum ersten Mal eine Bombe
am Campus und am 12. März 1977 wurde Pater Rutilio Grande, der sich als Pfarrer für
die Rechte der Landbevölkerung und eine gerechtere Landverteilung einsetzte, ermordet.
Im März 1980 folgte die Ermordung von Erzbischof Oscar Romero, der während einer Messfeier
erschossen wurde.
Prozess ohne Aufklärung Im September 1991
kam es zu einem Gerichtsprozess, bei dem zum ersten Mal in der Geschichte des Landes
acht Soldaten und Offiziere auf der Anklagebank saßen. Zwei von ihnen wurden verurteilt,
aber bereits 1993 (aufgrund einer Amnestie) wieder freigelassen. Eine lückenlose Aufklärung
des Verbrechens steht bis heute aus.