Markus Dröge (55), bislang Superintendent in Koblenz, ist neuer Bischof der Evangelischen
Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Er wurde am Samstag in der
Berliner Sankt Marienkirche als Nachfolger von Wolfgang Huber (67) in das Amt eingeführt.
In seiner Predigt rief Dröge die Kirche auf, „Anwältin der Menschenrechte“ zu sein.
Sie solle diese nicht nur in China und Afghanistan einfordern, „sondern auch bei uns“.
Die Diskussion über ein gerechtes Finanz- und Wirtschaftssystem müsse auch unter dem
Aspekt der Menschenrechte geführt werden, betonte Dröge. Zugleich appellierte er an
die Christen, ihren „missionarischen Auftrag neu mit Leben zu füllen“. Sie sollten
die Sehnsucht der Menschen nach Spiritualität ernst nehmen. Altbischof Huber äußerte
sich in dem Gottesdienst zuversichtlich über die Situation der evangelischen Kirche.
„Über Religion und ihre Bedeutung für die Wertorientierung unserer Gesellschaft wird
wieder offen geredet“, sagte er. „Die Freude am Leben der Gemeinden, an den Kirchengebäuden,
an evangelischen Schulen und Kindergärten wächst“. - Dröge wurde 1954 in Washington
D.C. geboren. Er studierte evangelische Theologie in Bonn, München und Tübingen. Von
1986 bis 2004 war er Pfarrer in Koblenz. Im Jahr 2000 übernahm er zusätzlich einen
Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Koblenz-Landau. Von 2002
bis 2004 absolvierte er eine Ausbildung als Systemischer Berater bei einem Institut
für Familientherapie. 2004 wählte ihn die Kreissynode in das Amt des Superintendenten
im Kirchenkreis Koblenz. Dröge ist verheiratet und hat drei Kinder. (pm 15.11.2009
bp)