Der Dialog zwischen der russischen Orthodoxie und der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) geht weiter. Der ständige Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland,
Erzbischof Longin, hat Medienberichte über einen Abbruch der Kontakte zurückgewiesen.
Es gebe bislang keine solche Anweisung des Moskauer Patriarchats, sagte Longin der
Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Samstag in Düsseldorf. Er sprach sich zugleich
für eine Fortsetzung des Dialogs aus. Nach Medienberichten hatte der Außenamtsleiter
der russisch-orthodoxen Kirche, Erzbischof Hilarion, wegen der Wahl von Margot Käßmann
zur EKD-Ratsvorsitzenden das Ende der Kontakte angekündigt. Die orthodoxe Kirche erlaube
keine Priesterweihe oder sogar Führungsrollen von Frauen, hieß es zur Begründung.
Nach EKD-Angaben sagte Hilarion seine Teilnahme an einer am 30. November in Berlin
geplanten 50-Jahr-Feier des Dialoges zwischen beiden Kirchen ab, das deshalb nicht
stattfinde. Longin erklärte dagegen auf Anfrage der KNA, die Absage Hilarions sei
„hauptsächlich aus Terminproblemen“ erfolgt. Der Leiter des kirchlichen Außenamtes
habe daher auch eine für den 28. November geplante Begegnung mit den Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, abgesagt. Longin kündigte
an, er werde Anfang Dezember mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch
Kyrill I., über die Beziehungen zur EKD sprechen. „Der Patriarch war immer für Dialog“,
so der Erzbischof. (kna 15.11.2009 bp)