Führende christliche, jüdische und islamische Repräsentanten fordern mehr Ehrlichkeit
im Dialog zwischen den Religionen. Dazu gehöre die Bereitschaft, kritische Fragen
zu hören und sich selbstkritisch zu prüfen, heißt es in einer am Donnerstag in Köln
verabschiedeten Erklärung des achten bundesweiten Tags der Religionen. Die
Religionsvertreter wenden sich in der Erklärung gegen Überlegenheitsgehabe und Besserwisserei.
Ein Religionswechsel dürfe nicht durch Gewalt und Manipulation herbeigeführt werden.
Alle Religionen müssten sich eindeutig für das Recht auf Religionsfreiheit einsetzen.
Zudem solle weltweit die „Konfliktgeschichte zwischen den Religionen“ wie die Kreuzzüge,
die „Türken vor Wien“ oder der Kolonialismus aufgearbeitet werden. Als weitere Herausforderung
für die interreligiöse Arbeit wird auch die Globalisierung bezeichnet. Statt um „bloße
Gewinnmaximierung“ müsse es um Gerechtigkeit für die Schwächsten und Benachteiligten
gehen. – Der Tag der Religionen wird seit acht Jahren in verschiedenen Städten Deutschlands
durchgeführt. Veranstalter ist der Runde Tisch der Religionen in Deutschland mit Repräsentanten
der großen Religionsgemeinschaften. Für die katholische Kirche nahm Hamburgs Weihbischof
Hans-Jochen Jaschke, als Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
der kurhessische Landesbischof Martin Hein und für die Muslime Burhan Kesici vom Islamrat
teil. Das nächste Treffen soll 2010 in Würzburg stattfinden. (kna/dr 13.11.2009
bp)