Wer einer kriminellen
Organisation wie der Mafia angehört, ist automatisch exkommuniziert, d.h. er steht
außerhalb der Kirche. Das bekräftigen die italienischen Bischöfe, die derzeit in Assisi
ihre Vollversammlung halten. Eine formale Exkommunikation sei nicht erforderlich,
betont der Sekretär der Bischofskonferenz, Bischof Mariano Crociata. Die Bischöfe
erarbeiten derzeit ein Dokument zu diesem Thema, präzisiert Crociata.
„Natürlich
gibt es vor allem in Süditalien ein organisiertes Verbrechen, aber es ist nicht unüberwindlich
und unbesiegbar. Die Existenz der Mafia ist eine Herausforderung. Das ist eine Verpflichtung
für die Jugenderziehung in der Familie wie in der Schule, die zu einer „Kultur der
Legalität“ erziehen soll. Dazu gibt es bereits positive Initiativen aus verschiedenen
Bereichen der Gesellschaft. Diese müssen jedoch gestärkt werden.“
Der
Bischof erinnerte an die Rede Johannes Pauls II. in Agrigent am 9. Mai 1993. In einer
spontanen Rede verurteilte damals der polnische Pontifex die Mafia und ihre Verbrechen
- mitten in Sizilien. Wir erinnern uns:
„Dieses sizilianische
Volk liebt so sehr das Leben – aber es darf sich nicht daran gewöhnen, ständig in
einer Anti-Gesellschaft zu leben. Deshalb sage ich den Verantwortlichen: Bekehrt euch!
Denn eines Tages wird das göttliche Urteil über euch richten!“
Die
„Mafiakultur“ geißelte Johannes Paul als „Kultur des Todes, die zutiefst unmenschlich
und gegen das Evangelium gerichtet ist“. Noch im gleichen Jahr antwortete die Cosa
Nostra mit zwei Bombenanschlägen auf katholische Kirchen und dem Mord an dem Mafiakritiker
Pater Pino Puglisi.