2009-11-11 12:12:23

Italien: „Mafiosi automatisch exkommuniziert“


RealAudioMP3 Wer einer kriminellen Organisation wie der Mafia angehört, ist automatisch exkommuniziert, d.h. er steht außerhalb der Kirche. Das bekräftigen die italienischen Bischöfe, die derzeit in Assisi ihre Vollversammlung halten. Eine formale Exkommunikation sei nicht erforderlich, betont der Sekretär der Bischofskonferenz, Bischof Mariano Crociata. Die Bischöfe erarbeiten derzeit ein Dokument zu diesem Thema, präzisiert Crociata.

 
„Natürlich gibt es vor allem in Süditalien ein organisiertes Verbrechen, aber es ist nicht unüberwindlich und unbesiegbar. Die Existenz der Mafia ist eine Herausforderung. Das ist eine Verpflichtung für die Jugenderziehung in der Familie wie in der Schule, die zu einer „Kultur der Legalität“ erziehen soll. Dazu gibt es bereits positive Initiativen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Diese müssen jedoch gestärkt werden.“

 
Der Bischof erinnerte an die Rede Johannes Pauls II. in Agrigent am 9. Mai 1993. In einer spontanen Rede verurteilte damals der polnische Pontifex die Mafia und ihre Verbrechen - mitten in Sizilien. Wir erinnern uns:

 
„Dieses sizilianische Volk liebt so sehr das Leben – aber es darf sich nicht daran gewöhnen, ständig in einer Anti-Gesellschaft zu leben. Deshalb sage ich den Verantwortlichen: Bekehrt euch! Denn eines Tages wird das göttliche Urteil über euch richten!“

 
Die „Mafiakultur“ geißelte Johannes Paul als „Kultur des Todes, die zutiefst unmenschlich und gegen das Evangelium gerichtet ist“. Noch im gleichen Jahr antwortete die Cosa Nostra mit zwei Bombenanschlägen auf katholische Kirchen und dem Mord an dem Mafiakritiker Pater Pino Puglisi.

(rv/ansa/adnkronos 11.11.2009 mg)








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