2009-11-08 11:17:52

Papst besucht Brescia, die Heimat von Paul VI.


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat seinen Pastoralbesuch in Brescia, der Heimat seines Vorgängers Paul VI. (1963-78) begonnen. Kurz nach zehn Uhr am Sonntagmorgen traf Benedikt XVI. in der nahe dem Gardasee gelegenen Hauptstadt der gleichnamigen norditalienischen Provinz ein, in der der spätere Konzilspapst am 26. September 1897 als Giovanni Battista Montini geboren wurde.

In seiner Predigt bei der Freiluftmesse auf der Piazza Paolo VI. in Brescia - die wegen des schlechten Wetters mit einer Stunde Verspätung begann - würdigte Benedikt mit sehr persönlichen Worten den „heroischen Einsatz“ seines Vorgängers im Papstamt. Paul VI. habe die Kirche leidenschaftlich geliebt. Er sei - nach dem Vorbild der armen Witwe aus dem Sonntagsevangelium, die sich ganz hingegeben habe - für eine „arme und freie Kirche“ eingetreten; das sei schon in seiner ersten Enzyklika Ecclesiam Suam vom 6. August 1964 deutlich geworden, so Benedikt XVI.
„Kenntnis“, „Erneuerung“, „Dialog“: diese drei Wörter sind es, von Paul VI zu Beginn seines Pontifikats ausgewählt, um seine vorherrschenden „Gedanken“ so, wie er sie versteht, auszudrücken, und alle drei betreffen die Kirche. Vor allem der Anspruch aber, dass sie die Kenntnis über sich selbst vertieft: Ursprung, Natur, Sendung, endgültige Bestimmung; an zweiter Stelle das Bedürfnis der Erneuerung und ihrer Reinigung im Hinblick auf ihr Vorbild, dass Christus ist; schließlich das Problem ihrer Beziehung zur modernen Welt.“ 
Ausdrücklich verwies er auf die Enzyklika seines Vorgängers zum Zölibat der Priester und unterstrich dessen Gültigkeit.

Die Seelenverwandtschaft der beiden Päpste wurde vielleicht in diesem Zitat Pauls VI. in der Predigt Benedikts deutlich, das man gut mit Blick auf die Polemiken verstehen kann, denen sich der gegenwärtige Papst immer wieder ausgesetzt sieht:
„Viele, so sagte er damals, erwarten vom Papst Aufsehen erregende Gesten, energische und entschiedene Eingriffe. Der Papst sieht es jedoch nicht als seine Pflicht an, eine andere Linie einzuschlagen als jenen der Vertrautheit mit Jesus Christus, dem seine Kirche mehr am Herzen liegt als irgendetwas anderes. Er wird es sein, der den Sturm stillen wird … Damit ist nicht ein unfruchtbares oder ein träges Erwarten gemeint: sondern ein wachendes Erwarten im Gebet. Das ist die Voraussetzung, die Jesus für uns gewählt hat, damit er es zur Erfüllung bringen kann. Auch der Papst braucht die Unterstützung durch das Gebet.“  
Erste Station der eintägigen inneritalienischen Reise war der Besuch am Grab des im April vorigen Jahres heiliggesprochenen Ordensgründers und Arbeiterpriesters Arcangelo Tadini (1846-1912).
Nach der Messfeier auf der trotz Regenwetters gefüllten Piazza Paolo VI. in Brescia steht am Nachmittag die Visite in Montinis Heimatgemeinde, dem zehn Kilometer entfernten Concesio, auf dem Programm. Dort wird Benedikt XVI. das Geburtshaus und die Taufkirche seines Vorgängers besuchen und das neue Gebäude des «Institut Paul
VI.» einweihen.
Auf dem Flug von Rom zum Militärflughafen Ghedi wurde Benedikt XVI. von Gianni Letta, dem Staatssekretär im Büro von Ministerpräsident Silvio Berlusconi begleitete. Während der 45 Kilometer langen Autofahrt von Ghedi nach Brescia legte der Papst einen kurzen Stopp an der Gedenkstele für die Opfer des neofaschistischen Terroranschlags von 1974 ein. Damals waren acht Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden. 6. September 1897 als Giovanni Battista Montini geboren wurde. Erste Station der eintägigen inneritalienischen Reise war der Besuch am Grab des im April vorigen Jahres heiliggesprochenen Ordensgründers und Arbeiterpriesters Arcangelo Tadini (1846-1912).

(kna 08.11.2009 mc)







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