Buchbesprechung Radio Vatikan Titel:
Frau, Männin, Menschin, zwischen Feminismus und Gender Autorin: Hanna-Barbara
Gerl-Falkovitz, Vg. Butzon und Bercker Besprochen von P .Eberhard v. Gemmingen
- ausgestrahlt am 7.11.2009 Gibt es einen christlich verantworteten und reflektierten
Feminismus? Ja ihn gibt es. Ein wunderbares Beispiel zeigt das Buch „Frau, Männin,
Menschin“ von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. In sehr anspruchsvoller Weise behandelt
sie das Verhältnis von Sex und Gender und zeigt die Sackgassen, in die zwei Hauptthesen
führen. Die eine sagt: Männer und Frauen können sich schlechthin nie wirklich verstehen.
Die andere sagt: Beide Geschlechter sind nur künstlich festgelegt und variabel. Ihre
These vereinfacht ausgedrückt: Frau ist man nicht, sondern wird es. Frau oder Mann
muss man bewusst werden wollen. Dazu stehen auch Anstöße in Bibel und Theologie. Das
Buch schürft außerordentlich tief, ist anspruchsvoll. Wichtig scheint mir vor allem
auch die Erklärung: Der Mensch hat keinen direkten Zugang zu dem, was man Natur nennt,
auch nicht zur menschlichen Natur. Sein Zugang ist immer über Kultur und Sprache.
Am Ende schreibt sie einen kleinen Ausblick auf die Frage nach der Priesterweihe für
Frauen und auf die Keuschheit. Ein sehr lesenswertes Buch. Man muss sich heute in
Genderfragen auskennen. Wenn Sie mitschreiben wollen