2009-11-02 11:44:58

Schweiz: Bischöfe gegen Suizidhilfe-Regelung


RealAudioMP3 Die Schweizer Bischöfe halten fest an ihrem Nein zu organisierter und gewerblich betriebener Beihilfe zum Selbstmord. Das sagte der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Walter Müller, jetzt der Nachrichtenagentur Kipa. Vergangene Woche hatte der Bundesrat – also die Schweizer Regierung – angekündigt, organisierte Suizidhilfe gesetzlich regeln zu wollen. Damit legitimiere aber der Staat die Suizid-Organisationen, sagt gegenüber Radio Vatikan der Generalvikar und Sprecher der Diözese Fribourg-Genf-Lausanne, Nicholas Betticher. Er ist auch Kirchenrechtler.

„Ethisch gesehen können wir keine juristische Regelung akzeptieren, die die Suizidbeihilfe in irgendeiner Weise duldet. Damit würde der Staat eine Lawine in Gang setzen, bei der es um die Frage geht, was denn das Leben überhaupt sei. Diese Frage ist aber schwierig geworden, denn wir leben in einer Konsumgesellschaft. Diese Gesellschaft hat bestimmte Kriterien, was lebenswert ist und nicht, die sehr gefährlich klingen und die Schwächsten benachteiligen. Doch die Lebensqualität eines Staates misst sich gerade daran, wie dessen Gesellschaft mit den Schwächsten umgeht.“

Der Schweizer Bundesrat plant zwei Varianten zur Änderung des Strafrechts: Die erste Variante will Sorgfaltspflichten für Mitarbeiter von Suizidhilfeorganisationen einführen; so muss beispielsweise der Suizidhelfer Alternativen zum Selbstmord aufzeigen und mit der betroffenen Person prüfen. Die zweite Variante will die organisierte Suizidhilfe verbieten. Die Schweizer Bischofskonferenz bevorzugt diese Lösung.

(rv/kipa 02.10.2009 mg)







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