Ungeachtet kirchlicher Warnungen haben Tausende am Wochenende im westirischen Knock
auf eine Marienerscheinung gewartet. In den Straßen der Stadt stünden überall Autos
und Wohnwagen, in denen die Pilger übernachteten, berichtete die Zeitung „The Irish
Times“ am Sonntag. Der selbsternannte Seher und Geistheiler Joe Coleman aus Dublin
hatte für Samstag die Wiederholung einer Marienerscheinung im Wallfahrtsort Knock
aus dem Jahr 1879 angekündigt. Er erklärte am Samstagnachmittag, er habe eine Botschaft
Mariens erhalten, könne deren Inhalt aber nicht preisgeben. Bereits Mitte Oktober
hatten sich mehrere tausend Menschen auf Geheiß des Sehers in Knock versammelt. Die
katholische Kirche äußerte sich skeptisch. Es sei „weder gesund, noch gibt es Gott
die Ehre, nach außerordentlichen Phänomenen Ausschau zu halten“, zitierten irische
Medien Erzbischof Michael Neary von Tuam. Die Kirche weigerte sich, Colemans Wunsch
zu entsprechen, ihm einen Priester für ein gemeinsames Rosenkranz-Gebet zur Seite
zu stellen. - In Knock hatte es bereits 1879 eine Marienerscheinung gegeben. Papst
Johannes Paul II. hatte Knock 1979 zum 100. Jahrestag der Erscheinung besucht und
auch international bekannt gemacht. (kna 01.11.2009 bp)