2009-11-01 15:02:37

Allerheiligen/Allerseelen: Katholiken gedenken ihrer Toten


Katholiken in aller Welt besuchen an Allerheiligen und Allerseelen die Friedhöfe, um die Gräber der Verstorbenen mit Blumen und Lichtern zu schmücken und ihrer verstorbenen Verwandten und Freunde zu gedenken.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sagte in Freiburg: „Wir stehen nicht nur in der Gemeinschaft derer, die mit uns hier auf dem Weg sind. Wir stehen auch in der Gemeinschaft mit all jenen, die diesen Weg vollendet haben und für immer bei Gott zu Hause sind.“

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner bezeichnete das Fest Allerheiligen als „große Gegenbewegung der Kirche“ und warnte vor einem neuen sich wissenschaftlich gebenden Atheismus, der die Menschheit bedrohe. Der Mensch dürfe nicht auf das quantitativ Messbare reduziert werden, sagte Meisner in seiner Predigt im Kölner Dom. „Abgeschnitten von allen geistigen und religiösen Wurzeln verliert die so genannte wissenschaftliche Vernunft das Korrektiv für ihr Denken und Handeln.“

Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, rief die Gläubigen dazu auf, Abstand zu nehmen von „einem schüchternen und oft namenlosen Christentum“. Christen sollten vielmehr „Zeugen von Vertrauen und Zutrauen“ sein, so der Erzbischof von Genua. Dabei ginge es nicht um Fatalismus, „dass schon alles irgendwie gut ginge“, sondern um „die sichere Gewissheit“, dass Gott den Menschen nie alleine lasse.

Ursprünglich war der 1. November kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein österliches Fest, an dem die Kirche an die unbekannten Heiligen erinnerte. Eigentlicher Totengedenktag ist der Allerseelentag am 2. November. Die Kirche feiert heute beide Festtage in der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht. In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre danach. Offiziell eingeführt wurde er 1915 durch Papst Benedikt XV.

(rv/kap/kna/ansa)








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