Die künstliche Herstellung
von Embryos sei inakzeptabel. Das sagt der vatikanische Bioethik-Experte Bischof Elio
Sgreccia. Er kritisiert die Ankündigung einiger Wissenschaftler der US-Universität
Stanford, denen es gelungen sei, aus Stammzellen Spermien und Eizellen herzustellen.
Die katholische Kirche lehne Reproduktionstechniken ab, die eine Fortpflanzung ohne
die Mitwirkung von Eheleuten ermöglichten, sagt Sgreccia gegenüber Radio Vatikan.
„Das
liegt mir besonders am Herzen. Denn ich glaube nicht, dass die Vaterschaft oder Mutterschaft
ein Zufall ist. Eltern sein bedeutet, dass ein Mann und eine Frau ein gemeinsames
Lebensprojekt in Angriff nehmen und das sollten sie im Interesse des Kindes tun, das
sie erzeugen. Die Wissenschaft möchte das umgehen und das ist gefährlich, denn damit
überschreitet die Menschheit jegliche ethischen Grenzen. Diese Grenzen bestehen darin,
dass das menschliche Leben als solches respektiert wird.“
Die Forscher
machten Menschen Hoffnung, die Kinder wollen, aber keine bekommen könnten. Doch das
sei ein Vorwand, erläutert der frühere Präsident der Päpstlichen Akademie für das
Leben. Wissenschaftler und die Pharmaindustrie hegten andere Ziele.
„Ich
glaube nicht, dass wir mittlerweile in der Lage sind, die wissenschaftliche Forschung
zu stoppen. Das sehen wir beispielsweise hier in Europa bei der Stammzellforschung.
Es gibt europäische Länder, wo die Stammzellforschung möglich ist. Dahinter stecken
wirtschaftliche Interessen. Es gibt Firmen, die großen Druck auf die Wissenschaftler
ausüben.“
Anlass der Kritik ist ein Artikel in der britischen Zeitschrift
„Nature“. US-Forscher behaupten, dass sie erstmals Spermien und Eizellen künstlich
hergestellt haben. Die Wissenschaftler kündigten an, binnen fünf Jahren auf diese
Weise menschliche Embryonen erzeugen zu können.