Erzbischof Robert Zollitsch und der evangelische Landesbischof von Baden, Ulrich Fischer,
haben erstmals gemeinsam in einem ökumenischen Gottesdienst den Reformationstag gefeiert.
In der Stiftskirche im baden-württembergischen Bretten läuteten sie zugleich das Melanchthon-Jahr
2010 ein, das an den in Bretten geborenen großen Reformator Philipp Melanchthon erinnern
soll. Lange hatte dieser im 16. Jahrhundert an der Seite Martin Luthers versucht,
eine Kirchenspaltung zu verhindern. Zollitsch bezeichnete die gemeinsame Feier
als „starkes Zeichen der Gnade Gottes“, das um so wichtiger sei, da die Christen bis
heute unter der schmerzhaften Kirchentrennung litten. Der Gottesdienst fand am zehnten
Jahrestag der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ statt, die als Meilenstein
der theologischen Annäherung zwischen den Kirchen gilt. Die Gemeinsame Erklärung als
„Meilenstein in der Ökumene“ sei bisher noch „viel zu wenig“ beachtet worden, kritisierte
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.