In der Glaubenskongregation haben die theologischen Gespräche mit der schismatisch
orientierten Piusbruderschaft begonnen. Der Obere der Piusbrüder, Bischof Bernard
Fellay, geht nach Angaben der Nachrichtenagentur „AGI“ von „mindestens einem Jahr“
Gesprächsdauer aus; das habe man ihm im Vatikan gesagt. Fellay ist einer der vier
Bischöfe, deren Exkommunikation Papst Benedikt im Frühjahr aufgehoben hat. Der Vatikan
nannte die erste Gesprächsrunde in einem kurzen Statement „herzlich, respektvoll und
konstruktiv“; der Dialog „über Lehr-Schwierigkeiten“ werde über die nächsten Monate
fortgeführt, und zwar „vermutlich in halbmonatlichem Rhythmus“. Dieser spricht für
den Willen zu einem „relativ intensiven Gang“, meinte Vatikansprecher Federico Lombardi
zu Journalisten. Zur möglichen Dauer der Gespräche wollte er sich nicht äußern – er
sei aber froh, dass endlich die „neue Phase“ in den Beziehungen zwischen Vatikan und
Piusbrüdern beginne. Das Amtsgericht Regensburg hat derweil gegen den britischen Traditionalisten
Richard Williamson Strafbefehl wegen Volksverhetzung erlassen. Das teilte ein Nürnberger
Justizsprecher am Montag auf Anfrage mit. Zum Strafmaß wollte er keine Angaben machen.
Der Befehl werde erst rechtskräftig, wenn die zweiwöchige Einspruchsfrist verstrichen
sei. Andernfalls komme es zu einer mündlichen Verhandlung über die Vorwürfe. Ob Williamson
in diesem Falle als Angeklagter vor Gericht erscheinen müsste, hätten die Richter
zu entscheiden. (rv/agi/kna)