2009-10-26 12:43:29

Sudan: Caritas besorgt


Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, ist tief besorgt über die Entwicklung im Süden des Sudan. Durch eine seit zwei Jahren anhaltende Dürre und wachsende Gewalt in der Region sind 1,5 Millionen Menschen von Hunger und Tod bedroht. Um 35.000 Menschen in besonders schwer erreichbaren Gebieten der Region schnell mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, bemühen sich Caritasverbände weltweit, mit einem Nothilfeappell 2,3 Millionen Euro zu sammeln. Nach Einschätzung von Caritas international steht die Region fünf Jahre nach Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen Nordsudan und Südsudan am Scheideweg. Zum einen verschärfen sich angesichts ausbleibender Ernten latente Konflikte um Wasser, Vieh und Weidegründe. Zum anderen terrorisieren seit Anfang des Jahres marodierende Banden der Gruppe „LRA“ die Bevölkerung. Zuletzt hatten LRA-Rebellen, die ursprünglich aus Uganda stammen, am Samstag in einem Flüchtlingscamp für Vertriebene aus dem Darfur in der Region Bahr El-Ghazal fünf Menschen getötet. Da der Staat die Bevölkerung nur unzureichend vor Übergriffen schützt, gründen immer mehr Clans und Dörfer lokale Milizen. Schon jetzt ist die Gewalt im Südsudan schlimmer als in der benachbarten Krisenregion Darfur. Der Südsudan ist eine der ärmsten Regionen der Welt. 16 Prozent der Bevölkerung sind chronisch unterernährt. Die Kindersterblichkeit liegt zwischen 30 und 40 Prozent. 90 Prozent der Bevölkerung steht weniger als ein Euro pro Tag zu Verfügung. Die deutsche Caritas arbeitet seit über 30 Jahren im Südsudan.

(pm 26.10.2009 sk)







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