2009-10-25 16:04:57

Afrika-Synode: Schick zieht sehr positive Bilanz


RealAudioMP3 Der deutsche „Weltkirchen-Bischof“ Ludwig Schick zieht eine sehr positive Bilanz der Afrikasynode im Vatikan. Bambergs Erzbischof war Delegierter auf dem Großereignis, das an diesem Sonntag zu Ende ging. Gudrun Sailer fragte ihn zunächst, welche Punkte in der Abschluß-Botschaft der Synodenväter ihm besonders wichtig vorkommen.

„Ich würde, auch wenn das vielleicht nicht der am meisten ins Auge stechende oder gewünschte Punkt ist, erst einmal die Evangelisierung herausstreichen. Denn klar ist – und das ist in der Synode deutlich geworden: Wir brauchen die Hinführung zu Jesus Christus und seinem Evangelium, weil darin die Kraft für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden liegt.“

Ein besonders bemerkenswerter Aufruf geht in der Schlußbotschaft an katholische Politiker: Sie sollten für eine schlechte Form der Regierungsführung Reue zeigen oder ansonsten zurücktreten. Wird das in Afrika wahrgenommen?

„Ich hoffe es, und wir hoffen es, wir Synodenväter! Sonst hätten wir das nicht in die Schluß-Botschaft hineingeschrieben. Es ist in zweierlei Hinsicht ein ganz wichtiger Aufruf: Wir wissen, dass für die Entwicklung am hemmendsten ist, wenn es korrupte Regierungen gibt. Und wenn das dann noch Christen sind, die eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen sollten, dann ist das doppelt schädlich für die Gesellschaft und für die Kirche!“

Auch die Vereinten Nationen bekommen in dieser Schlußbotschaft der Synodenväter Kritik ab. Da wird klar gesagt, die UNO solle sich davor hüten, traditionelle afrikanische Werte wie die der Familie oder des menschlichen Lebens zu zerstören. Ist dieser Aufruf so nötig?

„Es gibt dieses Maputo-Protokoll, das in etlichen Passagen förderlich ist für die Entwicklung Afrikas und auch die Tradition Afrikas ernstnimmt. Es gibt aber auch darin Aufrufe, die den Menschenrechten und den Traditionen Afrikas widersprechen! Vor allem, was die Sexualität und die Familie betrifft. Nach afrikanischen Traditionen gehören Sexualität und Ehe zusammen, gehören Sexualität und Familiengründung, Kinderzeugen und –gebären zusammen, das wird dort aufgegeben. Es wird auch aufgegeben, dass der Schutz des menschlichen Lebens von Anfang bis Ende gelten muss, also von der Zeugung bis zum natürlichen Sterben. Das ist sowohl der kirchlichen Lehre als auch den Traditionen Afrikas widersprechend, und daher ist die UNO in dieser Botschaft zu Recht kritisiert worden.“

(rv 25.10.2009 sk)

Hier können Sie das Interview in voller Länge hören. 







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