2009-10-24 13:06:26

D: Sozialethiker Hengsbach vermisst Konsequenzen aus Finanzkrise


Der Sozialethiker P. Friedhelm Hengsbach SJ vermisst eine umfassende Aufarbeitung der Finanzkrise. Eigentlich verlange eine solche Krise einen gesellschaftlichen Aufbruch wie zu Zeiten der Wende von 1989, sagte Hengsbach im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Doch derzeit sei für ihn fraglich, ob es zu einem wirklichen Neustart komme. Er habe das Gefühl, dass die Lernbereitschaft deutlich weniger ausgeprägt sei, als vor einem halben Jahr, so der Jesuit. Als Beispiel verwies Hengsbach auf das Verhalten einzelner Banken. Auf dem Höhepunkt der Krise hätten sie nach der Hilfe des Staates gerufen und eine schärfere Regulierung der Finanzmärkte befürwortet. Inzwischen warnten jedoch dieselben Verantwortlichen wieder vor zu strikten Vorgaben. Erforderlich sei ein grundsätzlicher Mentalitätswandel, forderte der Sozialethiker. Dies könne allerdings nur dann erreicht werden, „wenn sich diese Banker fragen, was ihre Funktion im System ist“.

(kap 24.10.2009 mg)







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