2009-10-22 11:30:02

USA: „Schwimmendes Symposion“ mit Bartholomaios I.


RealAudioMP3 Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat seinen sechsten USA-Besuch begonnen. Höhepunkt ist ein Empfang durch US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus am 6. November. Obama trifft bereits am 29. Oktober mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan zusammen. Auf der Agenda dieses Treffens steht u.a. die Aufhebung der Restriktionen gegen das Ökumenische Patriarchat.

Offizieller Anlass der USA-Reise des Ökumenischen Patriarchen ist das 8. Symposion über „Religion, Wissenschaft und Umwelt“. Thema dieses „Schwimmenden Symposions“ ist „Der große Fluss Mississippi – Das Gleichgewicht wiederherstellen“. Es dauert bis zum 25. Oktober. Der neue Erzbischof von New Orleans, Gregory Michael Aymond, hat dem Patriarchen eine Botschaft des Papstes überbracht: Darin stellt sich Benedikt hinter die grünen Anliegen von Bartholomaios. Umweltschutz ist Christenpflicht, betont auch Erzbischof Aymond – und denkt dabei vor allem an den verheerenden Hurrican „Katrina“, der Ende August 2005 New Orleans unter Wasser setzte.

„Die Wunden sind immer noch da. Wir haben damals eine Art Exodus der Menschen aus der Stadt erlebt – unglaubliche Zerstörung von Häusern und Eigentum... Das ist erst vier Jahre her, aber aus meiner Sicht werden wir noch etwa fünf Jahre brauchen, bis der Wiederaufbau abgeschlossen ist.“ 
Tagungsort ist ein Flussdampfer, der den Unterlauf des längsten nordamerikanischen Flusses befährt. Zahlreiche Wissenschaftler und Kirchenführer machen mit. Die vergangenen Symposien hatten an der Donau, am Amazonas, im Eismeer, in der Adria, im Schwarzen Meer, in der Ostsee und in der Ägäis stattgefunden. Erzbischof Aymond betont, dass Christen am Umwelt-Thema nicht vorbei kommen:

„Der erste Ansatz ist ein theologischer; er hat seine Wurzeln in der Schöpfungsgeschichte der Genesis. Als Gott alles schuf, „sah er: Es war sehr gut“. Und er machte es dem Menschen zur Aufgabe, gute Verwalter dieser Schöpfung zu sein und ihre Gaben zu gebrauchen, nicht zu missbrauchen. Das ist in unserer Geschichte sicher nicht immer gelungen – aber es ist unsere besondere Aufgabe als Menschen Gottes und als Christen!“ 
Bartholomaios, der in Istanbul residiert, ist das spirituelle Oberhaupt der rund 350 Millionen orthodoxen Christen in aller Welt. Er setzt sich seit seinem Amtsantritt 1991 für die Bewahrung der Schöpfung ein. Sein ökologisches Engagement hat ihm nicht nur den Beinamen als „grüner Patriarch“ eingebracht, sondern auch einen Platz auf der Liste der hundert einflussreichsten Persönlichkeiten des US-Magazins „Time“.

(kap/rv 22.10.2009 sk)







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