Peter Erdö ist der
Erzbischof von Budapest – und hält überhaupt nichts von Dan Brown. Sie wissen schon:
Das ist der Autor des Weltbestsellers „Sakrileg“, wo unter anderem über eine Liebesbeziehung
zwischen Jesus und, wem sonst, Maria Magdalena fabuliert wird. Im Interview mit uns
fand Kardinal Erdö scharfe Worte zu dem Roman; ihm macht vor allem Sorge, dass manche
Leute solche Geschichten für bare Münze nehmen.
„Wir spielen mit dem Feuer.
Angesichts des kulturellen Zusammenbruchs fehlen der jungen Generation allmählich
die historischen Kategorien. Dann hat so ein phantasievoller historischer Roman über
Jesus, über Maria Magdalena usw. Erfolg; wir kennen ja alle diese Bestseller. Aber
sie haben in der Regel so gut wie keine Beziehung zur historischen Wahrheit! Warum
sind sie so populär? Weil viele sich heute schon nicht mehr fragen: Was ist denn die
historische Wahrheit eigentlich? Sie sehen einfach nur eine interessante „Story“.
Wir brauchen also ein neues historisches Bewusstsein – vor allem bei uns selbst, in
unseren Gemeinschaften!“