Die Situation der
Christen in Indien hat sich nach den Verfolgungen der letzten Monate klar gebessert.
Das sagte gegenüber Radio Vatikan der Vorsitzende der indischen Bischofskonferenz
Kardinal Oswald Gracias. Besonders im ostindischen Bundesstaat Orissa war es immer
wieder zu Vertreibungen und Ermordungen von Christen durch fanatische Hindus und durch
Großgrundbesitzer gekommen. Bischof Gracias:
„Die Situation in Orissa ist
ganz klar besser, aber in einigen Gebieten gibt es immer noch Spannungen, weil einige
Hindus fordern, Christen dürften nur in ihre Häuser zurückkehren, wenn sie ihren Glauben
wechseln und Hindus würden. Ich erwarte aber, dass sich in einem Monat oder zweien
die Situation normalisiert haben wird.“
Bischof Gracias sagt das auch besonders
mit Blick auf den gerade in Mumbai zu Ende gegangenen ersten indischen Missionskongress
der katholischen Kirche. Gewalt wie die in Orissa darf nicht von dieser Botschaft
der Kirche in Indien ablenken. Dies sei das wichtigste Ergebnis des Kongresses. Gegenüber
Hunger, Armut und Gewalt hat die Kirche eine Verantwortung für das ganze Land:
„Die
Kirche hat immer denen geholfen, die in Schwierigkeiten waren. Unsere Schulen, unsere
Krankenhäuser, unsere sozialen Aktivitäten sind für alle. Ich würde sagen, dass 80
Prozent der Menschen, denen wir helfen, keine Christen sind. Die Kirche will dem ganzen
Land helfen und dem Nächsten dienen. Diese Botschaft ist noch einmal klar auf dem
Kongress formuliert worden: wir sind Frauen und Männer des Dienstes am Nächsten, des
Dienstes an der Kirche und am ganzen Land.“
Der Kongress, der unter dem
Motto „Lass dein Licht leuchten!“ stand, hat die Antworten des Evangeliums für das
Leben in Indien heute benannt: Friede, Harmonie, Leben in Verschiedenheit und Gemeinschaft,
das Verstehen des Anderen und der Dienst am Anderen.