2009-10-20 13:39:20

Hintergrund: Wer sind die Anglikaner?


RealAudioMP3 Historische Fakten:

Die Anglikaner sind eine christliche Kirchengemeinschaft, die katholische und evangelische Elemente vereinigt. Durch König Heinrich VIII. haben sich die Anglikaner zur Zeit der Reformation aus der katholischen Kirche gelöst. Die Suche des Königs nach einer Frau, die ihm einen Thronfolger schenken sollte, führte zum Bruch mit der katholischen Kirche. Als der Papst dem Monarchen die Trennung von Katharina von Aragon verweigerte, trennte Heinrich VIII. im Jahre 1533 die Kirche Englands ab und ernannte sich selbst zum Oberhaupt der Kirche von England. Unter Königin Elisabeth I. wurde mit den bis heute gültigen 39 Artikeln des „Book of Common Prayer“ die Grundlage das Anglikanismus geschaffen. Außer Taufe und Eucharistie haben für die meisten Anglikaner die anderen Sakramente reinen Ritenstatus. Das wurde unter dem ersten anglikanischen Erzbischof von Canterbury und obersten geistlichen Leiter, Thomas Cranmer, festgelegt. Durch die zahlreichen Kolonien des britischen Empire verbreitete sich der Anglikanismus in aller Welt.

Zahlen und Kontroversen:

Die Anglikaner haben heute etwa 78 Millionen Anhänger weltweit in 450 Diözesen. Damit sind sie die drittgrößte christliche Kirche. In der anglikanischen Kirche sind auch Frauen zum Bischofsamt zugelassen. Allerdings gibt es diesbezüglich heftige Kontroversen. In der letzten so genannten „Lambeth“-Weltbischofskonferenz 2008 stand zur Debatte, ob Homosexuelle zur Bischofsweihe zugelassen werden sollen. Bisher wurde kein Konsens darüber gefunden. Unter den Anglikanern gibt es sehr liberale und streng konservative Strömungen. Die Spannungen haben sich in den letzten Jahren stark verschärft. Königin Elisabeth II. füllt ihre Funktion als Oberhaupt der Kirche noch aus, aber Prinz Charles hat sich für eine multireligiöse Krönungszeremonie ausgesprochen.

(rv/pm/kna 20.10.2009 is)








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