Synode fordert gleichberechtigten Zugang zu Aids-Medikamenten
Die im Vatikan tagende Afrikasynode hat einen gerechten und gleichberechtigten Zugang
aller Menschen zu Medizin und Heilmethoden etwa im Kampf gegen AIDS angemahnt. Kranke
in Afrika müssten die gleiche Behandlung erhalten wie Patienten in Europa, sagte der
ghanesische Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson am Dienstagabend in einem zusammenfassenden
Bericht der ersten Synodenphase. Ähnlich äußerte sich der vatikanische „Gesundheitsminister“
Erzbischof Zygmunt Zimowski. Die Bischöfe Afrikas müssten deutlich ihre Stimme zum
Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod erheben, appellierte
er an die Synodalen. Angesichts knapper Mittel müsse sich die Kirche um Partner im
Gesundheitsdienst bemühen; dabei müsse sie sich jedoch vor bedenklichen Allianzen
hüten, die dem katholischen Profil von sozial-karitativer Arbeit und dem christlichen
Menschenbild widersprächen. Zimowski begrüßte die bereits bestehende interkonfessionelle
Zusammenarbeit im Kampf gegen Pandemien wie AIDS, Malaria oder Tuberkulose. Zugleich
regte er an, Erfahrungen der traditionellen und meist kostengünstigeren afrikanischen
Medizin stärker einzubeziehen. Dabei müsse man freilich sorgfältig zwischen guten
und schädlichen Praktiken unterscheiden. Im Kampf gegen die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit
AIDS empfahl Zimowski eheliche Treue und Enthaltsamkeit. Vor allem komme es auf eine
angemessene Erziehung zu einem richtigen Verständnis von Leben an, betonte Zimowski
in einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Botschaft an einen Aids-Kongress in
Rom. Die auf die Ehe gegründete Familie bilde den Hauptpfeiler im Kampf gegen AIDS.
Die Erziehung zu ständiger ehelicher Treue, zu Abstinenz und Keuschheit seien das
beste Mittel, um sicher eine Ansteckung zu vermeiden.