Vatikan: „Wissenschaft muss auch Nicht-Intellektuelle ansprechen“
Die Naturwissenschaften
aber auch die Theologie und Philosophie sind keine Elite-Disziplinen sondern sollen
alle Menschen gleichermaßen ansprechen. Das betonte der vatikanische Kultur-Verantwortliche,
Erzbischof Gianfranco Ravasi, an diesem Dienstag im Vatikan. Er stellte im Pressesaal
die Astronomie-Ausstellung vor, die ab kommendem Donnerstag in den Vatikanischen Museen
zu sehen ist. Bei der Pressekonferenz sagte Ravasi, dass solche Veranstaltungen im
Vatikan ein breites Publikum ansprechen wollen, um ihnen den Dialog zwischen Wissenschaft
und Theologie näher zu bringen. Die Astronomie-Ausstellung reiht sich in eine lange
Reihe von Events ein, die demnächst mit einem Treffen für Medienschaffende fortgeführt
werde, so Ravasi:
„Ich hege nämlich einen großen Wunsch, den ich nun öffentlich
bekannt geben kann: ich will Kommunikationsexperten einladen, um mit ihnen gemeinsam
über die Wissensvermittlung aber auch über die Polemik rund um den angeblichen Streit
zwischen Kirche und Wissenschaft zu sprechen. Es gab und gibt viele falsche Informationen
in dieser Hinsicht. In den Schulen werden oft Theorien darüber verbreitet, die meist
nicht verständlich oder zum Teil auch ideologisch geprägt sind.“
Erzbischof
Ravasi hat in jüngster Zeit immer wieder Treffen und Ausstellungen zum Dialog zwischen
Kirche und Wissenschaft organisiert. Beim geplanten Treffen mit Journalisten will
er seine bisherigen Erfahrungen weitergeben.
„Die Resultate all unserer
Konferenzen und Treffen mit Wissenschaftlern und Experten müssen wir unbedingt zusammenfassen
und veröffentlichen. Unser Zielpublikum ist hierbei ein nicht unbedingt an Hochschulen
ausgebildeter Mensch. Die Veröffentlichung einer solchen Zusammenfassung stellt zwar
eine Vereinfachung der Materie dar, doch das ist ja die Hauptaufgabe eines Wissenschaftlers
und das unterstützt auch die Kirche.“
Die Astronomie-Ausstellung in den
Vatikanischen Museen steht im Zusammenhang mit dem Jahr der Astronomie. Bis zum 16.
Januar 2010 können Besucher alte Teleskope und astronomische Hilfsmittel sehen.