2009-10-11 12:51:49

Vatikan: Fünf neue Heilige


RealAudioMP3 Die katholische Weltkirche hat fünf neue Heilige: den Belgier Damian de Veuster, den Polen Zygmunt Szczęsny Feliński, die beiden Spanier Francisco Coll y Guitart und Rafael Arnáiz sowie die Französin Jeanne Jugan. Papst Benedikt XVI. hat diese vorbildlichen Christen des 19. und 20. Jahrhunderts - vier Ordensleute und einen Bischof - an diesem Sonntag im Petersdom zur Ehre der Altäre erhoben.

"Komm und folge mir nach! Die Vollkommenheit der Heiligen besteht darin, dass sie in der Logik des Glaubens, die mitunter menschlich unverständlich erscheint, nicht länger sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern sich dafür entscheiden, gegen den Strom zu schwimmen und dem Evangelium gemäß zu leben", so der Papst in seiner Predigt. Zygmunt Szczęsny Feliński, Erzbischof von Warschau, war „ein großer Zeuge des Glaubens und der pastoralen Liebe in Zeiten, die für die Nation und die Kirche in Polen sehr schwierig waren“, würdigte der Papst den neuen Heiligen. Aus Staatsräson war der polnische Kirchenmann Mitte des 19. Jahrhunderts für 20 Jahre nach Sibirien verbannt worden.

Der spanische Dominikaner Francisco Coll gründete die Frauenkongregation „De la Anunciada“ zum Unterricht und zur Erziehung armer Landkinder. „Seine Leidenschaft war die Verkündigung, großteils als Wanderprediger, mit dem Ziel, das Wort Gottes in den Dörfern und Städten Kataloniens zu verkünden und wiederzubeleben“, so Benedikt. „Francisco Coll erreichte die Herzen der anderen, weil er ihnen übermittelte, was er selbst mit Leidenschaft in seinem Inneren lebte, was in seinem eigenen Herzen brannte: die Liebe zu Christus, seine Hingabe an ihn.“

Auf Niederländisch sprach Benedikt über den Belgier Damian de Veuster, der als Priester bei den Leprakranken der Hawaii-Insel Molokai wirkte, sich selbst mit der Krankheit ansteckte und am Ende in großem inneren Frieden starb. „Um Christus zu folgen, hat Pater Damian nicht nur seine Heimat verlassen, sondern auch seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Deshalb hat er – wie Jesus im heutigen Evangelium sagt – das Ewige Leben bekommen.“

Der Mystiker und Mönch Rafael Arnáiz Barón „starb mit 27 Jahren als Trappistenbruder. Aus wohlhabender Familie, begann er einen Weg, der ihn, von jenem Moment an als ihm im Kloster klar wurde, dass er „nicht zu beten verstand“, in wenigen Monaten auf die Gipfel des spirituellen Lebens führte. Immer noch übt Bruder Rafael mit seinem Beispiel und seinen Werken eine große Anziehungskraft gerade auf Jugendliche aus, die sich nicht mit wenig begnügen, sondern die volle Wahrheit und die unsägliche Freude anstreben, die man durch die Liebe Gottes erreicht.“

Jeanne Jugan, als Ordensfrau Schwester Marie vom Kreuz, gründete die Kongregation der Kleinen Schwestern der Armen. „Durch ihr bewundernswertes Werk im Dienst alter und armer Menschen ist sie wie ein Leuchtturm für unsere Gesellschaft, die den Platz und den einzigartigen Beitrag dieser Lebensphase noch entdecken müssen. Ihr Charisma ist von großer Aktualität, da so viele alte Menschen an vielfältigen Formen von Armut und Einsamkeit leiden und zuweilen sogar von ihren Familien aufgegeben werden.“

An der Messe zur Heiligsprechung nahmen zehntausende Pilger teil, unter anderem das belgische Königspaar Albert II. und Paola, der polnische Präsident Lech Kaczynski sowie der französische Premierminister Francois Fillon.
(rv 11.10.2009 gs)








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