Die seit einer Woche im Vatikan tagende zweite Afrika-Synode verläuft nach Einschätzung
des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick sehr lebendig und sachorientiert. Die afrikanischen
Bischöfe nutzten die Konferenz im Vatikan, um selbstbewusst und offen ihre Ideen,
Werte und Wünsche zu artikulieren, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche
der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA). Nachdem in der Vergangenheit meist Europäer, Amerikaner und Araber über Afrika
gesprochen und entschieden hätten, machten die Bischöfe hier deutlich, dass nur die
Afrikaner selbst Afrika eine gute Zukunft geben könnten. Papst Benedikt XVI. hatte
Schick als Teilnehmer der Bischofsversammlung berufen. In der Anfangsphase hätten
die Synodalen neben einer theologischen Vertiefung den Wunsch nach einer Veränderung
in der afrikanischen Gesellschaft deutlich gemacht, sagte Schick. Wichtig seien dafür
der interreligiöse Dialog ebenso wie der Kontakt mit der Politik. Zudem hätten die
Bischöfe mehr Dialog auch mit den Kirchen in anderen Ländern und den internationalen
Organisationen gefordert. Viele Probleme wie Menschenhandel, Emigration, Klimawandel,
Waffenlieferungen oder fairer Handel könnten nur im internationalen Rahmen geklärt
werden, so der Erzbischof. Schick äußerte die Hoffnung, dass die Versammlung in den
nächsten beiden Wochen die vielen Anregungen und Ideen präzisiert. „Bei der Energie,
die ich bei der Synode spüre, habe ich die Hoffnung, dass die Arbeit gut und die Synode
ein Erfolg wird“, so der deutsche Kirchenvertreter. (kna 10.10.2009 bp)