2009-10-09 12:00:31

Friedensnobelpreis an Obama: „Neues Klima geschaffen“


RealAudioMP3 Der Friedensnobelpreis 2009 geht an US-Präsident Barack Obama, der Vatikan hat diese Nachricht begrüßt. Eine Mitteilung des Pressesaals verweist auf die internationalen Friedensbemühungen Obamas und unterstreicht seinen Einsatz zur atomaren Abrüstung. Es sei zu wünschen, „dass diese hoch bedeutende Anerkennung dieses Engagement noch verstärkt“. Die Aufgabe sei schwierig, aber grundlegend für die Zukunft der Menschheit.


Der Botschafter der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl bestätigte gegenüber Radio Vatikan die Wertschätzung des Papstes für Obamas Friedensarbeit. Der aus Kuba stammende katholische Theologe Miguel Diaz hatte vor einer Woche Benedikt XVI. sein Beglaubigungsschreiben übergeben. Der Papst habe im anschließenden Gespräch dem US-Präsidenten für seine Bemühungen gedankt. Die Abschaffung der Atomwaffen sei eine Herausforderung, die man zusammen angehen müsse, zitiert der Botschafter den Papst.

Das norwegische Nobelpreiskomitee erklärte an diesem Freitag in Oslo, Obama erhalte die Auszeichnung für „seine außerordentlichen Bemühungen um eine Stärkung der internationalen Diplomatie und die Zusammenarbeit unter den Völkern“. Große Bedeutung habe das Gremium Obamas Vision und seiner Arbeit für eine Welt ohne Atomwaffen beigemessen, heißt es auch hier zur Begründung weiter.


Nur selten habe eine Person derart die weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie Obama, „und seinem Volk die Hoffnung auf eine bessere Zukunft geschenkt“, betont das Nobelpreiskomitee. „Seine Diplomatie beruht auf dem Konzept, dass diejenigen, die die Welt führen, dies auf der Grundlage von Werten und Haltungen tun müssen, welche von der Mehrheit der Weltbevölkerung geteilt werden."
Obamas Vision von einer atomwaffenfreien Welt habe die Abrüstungsverhandlungen stark beeinflusst, in der internationalen Politik habe der US-Präsident ein neues Klima geschaffen. Diplomatie habe wieder zentrale Bedeutung errungen; die Rolle der Vereinten Nationen und anderer internationaler Institutionen werde damit wieder betont, begründeten die fünf Komiteemitglieder ihre Entscheidung. „Dank Obamas Initiative“ spiele die USA jetzt eine konstruktivere Rolle bei den Verhandlungen über Maßnahmen gegen den weltweiten Klimawandel.
Obama sei der weltweit führende Sprecher eben jener internationalen Politik und Gesinnungen, zu denen das norwegische Nobelpreiskomitee seit 108 Jahren ermuntern wolle. Die Mitteilung zur Bekanntgabe des Friedensnobelpreisträgers schließt mit den Worten: „Das Komitee pflichtet Obamas Appell bei: Jetzt ist für uns alle die Zeit gekommen, Verantwortung für eine globale Antwort auf die weltweiten Veränderungen zu übernehmen.“
Obamas Name war unter den möglichen Preisträgern für 2009, doch viele Beobachter hielten den Zeitpunkt für verfrüht. Komiteechef Thorbjörn Jagland sagte zur Auszeichnung des 48-Jährigen trotz seiner noch sehr kurzen Präsidentschaft: „Alles, was er angepackt hat, und wie sich das internationale Klima durch ihn verändert hat, ist schon mehr als Grund, ihm dem Friedensnobelpreis zu verleihen.“ Das Komitee habe schon immer versucht, noch nicht abgeschlossene Entwicklungen für den Frieden zu stimulieren und zu fördern, so Jagland weiter. Das sei auch bei den Vergaben an Bundeskanzler Willy Brandt und an den damaligen sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow der Fall gewesen.
Der von Alfred Nobel gestiftete Preis wird seit 1901 jedes Jahr am Todestag Nobels, dem 10. Dezember, in Oslo verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt der ehemalige finnische Präsident Martti Ahtisaari den Friedensnobelpreis, 2007 ging die Auszeichnung an den früheren US-Vizepräsidenten Al Gore und den Weltklimarat (IPCC) der Vereinten Nationen.

(pm/rv 09.10.2009 bp)








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