Brasilien: Senat billigt Grundlagenvertrag mit dem Heiligen Stuhl
Auch der Senat hat jetzt dem Grundlagenvertrag mit dem Vatikan zugestimmt. Das Abkommen
stellt die rechtliche Situation der katholischen Kirche in Brasilien auf ein neues
Fundament. Das 20 Artikel umfassende Abkommen sieht vor, dass die katholische Kirche
als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannt wird; damit wird Religionsunterricht
an staatlichen Schulen möglich. Des Weiteren soll künftig die kirchliche Eheschließung
auch für den zivilen Bereich gelten. Für die Erhaltung von denkmalgeschützten Gotteshäusern
und Klöstern erhält die Kirche steuerliche Vergünstigungen und staatliche Hilfen.
Das Abkommen, das kürzlich bereits vom Abgeordnetenhaus gebilligt wurde, bedarf noch
der Zustimmung von Präsident Luiz Inacio „Lula“ da Silva, die als sicher gilt. Er
hatte den Grundlagenvertrag im November 2008 im Vatikan mit Papst Benedikt XVI. unterschrieben.
– Die katholische Kirche hatte in Brasilien seit der Proklamation der Republik 1891
in einem ungeklärten juridischen Zustand existiert. (rv/kap 08.10.2009 mg)