Über Bischof Raymond Lahey, der des Besitzes von Kinderpornografie verdächtigt wird,
soll es bereits in den 80er Jahren Klagen gegeben haben. Das berichten jetzt kanadische
Medien. Sie stützen sich dabei auf Äußerungen des Erzbischofs Martin Currie von Saint
Johns in Neufundland. Unterdessen erklärt Erzbischof Anthony Mancini von Halifax,
der zum Administrator von Laheys Diözese Antigonish ernannt wurde, die Kirche werde
nicht Laheys Anwaltskosten übernehmen. Dieser habe auch nicht um solche Unterstützung
gebeten. Lahey, der Ende vergangener Woche gegen Kaution auf freien Fuß kam, muss
offenbar am 4. November vor Gericht erscheinen. Papst Benedikt XVI. hatte vor einer
Woche den Amtsverzicht Laheys als Bischof angenommen. Bei einer Zufallskontrolle am
Flughafen von Ottawa waren laut kanadischen Medienberichten Mitte September kinderpornografische
Fotos auf Laheys Computer entdeckt worden. In einem Schreiben an die Gläubigen seines
Bistums erklärte Lahey, er brauche Zeit für eine persönliche Erneuerung. Diözesanverwalter
Mancini rief am Wochenende die Katholiken auf, ihren Glauben zu behalten und Hoffnung
zu bewahren. Zugleich äußerte er sich schockiert über die Vorwürfe.