Zwei Monate vor dem
Weltklimagipfel hat die Internationale Energieagentur die Industriestaaten ermahnt,
noch mehr für den Klimaschutz zu tun. Das Erzbistum Freiburg geht da mit gutem Beispiel
voran. Es will den CO2-Ausstoß, der beim Betrieb der kirchlichen Gebäude entsteht,
um knapp 40 Prozent jährlich senken. Erreicht werden soll dieses ehrgeizige Ziel in
den kommenden fünf Jahren. Das erklärte Generalvikar Fridolin Keck jetzt in Freiburg.
Seit dem 1. Oktober gebe es in der Erzdiözese ein eigenes Klimaschutzkonzept.
Generalvikar
Keck: „Es wird zunächst einmal versucht, den Energiebedarf drastisch zu senken
durch eine Vielzahl von Maßnahmen, indem man beispielsweise Schwachstellen ausschaltet,
den Wärmeschutz verbessert oder Anlagen installiert, die weniger Energie verbrauchen.
Und dazu gehört selbstverständlich auch, regenerierbare Energie zum Einsatz zu bringen.“
Für
die Realisierung des Projekts stellt die Freiburger Erzdiözese 1,4 Millionen Euro
bereit. Das Bundesumweltministerium fördert die Umsetzung dieses bisher einzigartigen
Klimaschutzvorhabens mit 560.000 Euro. Die Kirche als Energiesparer – das könnte Signalwirkung
haben, hofft der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller:
„Wir
werden das Problem des Klimawandels nicht in den Griff kriegen, wenn wir nur einzelne
Projekte sehen. Wir müssen gesellschaftliche Gruppen gewinnen. Minus 38 Prozent in
fünf Jahren – das ist ein ehrgeiziges Programm. Und ich sage mal, die meisten könnten
das nicht. Die Kirchen besitzen dagegen die Glaubwürdigkeit einer ethischen Organisation.
Der kann man schwieriger widersprechen als anderen. Und insofern ist das schon toll.“
Zwei Klimaschutzmanager der Fachstelle Energie und Umwelt bei der Erzdiözese
Freiburg, werden künftig die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden zum Mitmachen
animieren. Durch ein breites Beratungs- und Fördersystem sollen möglichst viele Pfarreien
für den Klimaschutz gewonnen werden. Mehr für die Umwelt tun – für Generalvikar Keck
ist dies eine theologische Pflicht:
„Zunächst einmal ist es ja so, dass
die ganze Schöpfung uns Menschen zum Hegen und Pflegen anvertraut ist. Und wir stellen
einfach fest, dass in den letzten Jahren ein ziemlicher Raubbau mit der Natur und
mit der Umwelt getrieben wird. Das entspricht eigentlich nicht dem, wie es von Anfang
an gedacht war. Und deswegen haben auch die Kirchen in den Achtziger Jahren schon
die große Initiative gestartet: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Die konkrete Entwicklung aber zeigt, dass der Schutz der Umwelt, der Klimaschutz,
noch dringender ist, als wir uns jemals vorgestellt haben.“
Bis 2014 soll
der CO2-Ausstoß, der mit einem durchschnittlichen Energiebedarf von rund 290,5 Millionen
Kilowattstunden beim derzeitigen Energiemix bei etwa 83.750 Tonnen pro Jahr liegt,
um jährlich rund 32.000 Tonnen (39 Prozent) reduziert werden.