2009-10-05 16:20:44

Synode: Erste Eindrücke


RealAudioMP3 In der Synodenaula verfolgt für unser Programm Gudrun Sailer die Synode mit. Stefan Kempis fragte sie nach ihren Eindrücken nach diesem ersten Synoden-Vormittag:

„Der erste Vormittag war sicher bunter als alles, was jetzt folgen wird. Ein großer spiritueller und theologischer Auftakt durch Papst Benedikt, dann Organisatorisches vom Synoden-Generalsekretär Erzbischof Eterovic und ein Einführungsvortrag vom so genannten Generalrelator, Kardinal Peter Turkson aus Ghana. Am ersten Tag muss man sich immer noch ein wenig einfinden in eine solche große Versammlung, einige Synodenväter kamen unpünktlich, hatten den römischen Verkehr unterschätzt – die meisten kommen eben auch von weit her und aus gänzlich anderen Lebensrealitäten. Es ist wirklich ein besonderer und besonders lebendiger Ausschnitt Weltkirche, der sich hier im Vatikan versammelt.“

Der Auftakt-Vormittag legt ja gleichsam die Vorlage für die ganze Synode. Worum ging es da im Einzelnen inhaltlich?

„Papst Benedikt ging vom Gebetstext der Terz aus, die in der Synodenaula jeden Tag um neun Uhr gemeinsam gebetet werden wird, und in der es um die Aussendung des Heiligen Geistes geht. Die Apostel wussten, so der Papst, dass sie Kirche nicht MACHEN können, sondern Kirche muss vom Heiligen Geist geboren werden – und so muss es auch bei der Synode sein, so der Papst. Implizit hat er eine Warnung davor ausgesprochen, ausschließlich von ,harten Fakten’ zu sprechen, was im Fall von Afrika offenbar sehr verlockend ist. Statistiken sind wichtig, aber ungenügend, so der Papst, wenn wir nicht alles im Licht Gottes sehen. Erzbischof Eterovic dann mit einer allgemeinen Hinführung zur Synode, also: 244 Synodenväter, davon fast 200 aus Afrika – Dinge, die man schon wusste, aber damit alle auf dem selben Stand sind, und er erklärte auch im Detail technische Vorrichtungen, etwa wie die Mikrofone funktionieren und wie lang die Gesprächszeiten sind, nämlich auf keinen Fall länger als fünf Minuten, und dass man es sich aus Zeitgründen sparen sollte, immer mit einer Einleitung über die Sozialdoktrin der Kirche zu beginnen; er erklärte auch, wie man elektronisch seine Anwesenheit bekannt gibt oder wie man elektronisch abstimmt – was freilich bloß für die Synodenväter in Betracht kommt. Und dann der Einführungsvortrag von Kardinal Turkson aus Ghana, wo es anfangs auch sehr konkret wurde mit dem Thema Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden in Afrika – Migration nach Europa und Amerika, Wachsen selbständiger afrikanischer Demokratien, Drogen- und Waffenhandel, Schuldenlast für diesen Kontinent, der von den Bodenschätzen her nicht der ärmste, sondern der reichste der Welt sein müsste. Worum es geht in dieser Synode in den nächsten drei Wochen, hat Erzbischof Eterovic ganz knapp und präzise zusammengefasst: Pray, dialogue and reflect – beten, miteinander reden und nachdenken."

Wie spielt sich so eine Synode sprachlich ab? Ist das nicht ein großes Durcheinander?

„Synodensprachen sind Englisch, Französisch, Portugiesisch. Erzbischof Eterovic hat abwechselnd in diesen drei Sprachen seine Rede bzw. Anweisungen verlesen, der Kardinal aus Ghana hielt seine Rede auf Englisch. Der Papst sprach als einziger frei und auf Italienisch, wohl auch um einen gleichen Abstand zu allen zu wahren. Es gibt in der Synodenaula immer eine Simultanübersetzung in diese vier Sprachen. Und gemeinsam gebetet wird auf Latein. Das können die allermeisten Synodenväter, aber nicht alle Hörer und Experten, ist aber nun mal die gemeinsame Sprache der katholischen Kirche – auch im vielsprachigen Afrika.“
(rv 05.10.2009 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.