Frankreich/Italien: Antiklerikalismus in den Medien
Papst Benedikt XVI.
werde von den Medien oft falsch zitiert. Das kritisierte der Vorsitzende der italienischen
Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco. Der Erzbischof von Genua sprach vor der
Vollversammlung des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in Paris zur
Wahrnehmung des Papstes in den Medien. Es gebe Journalisten, die wichtige Prioritäten
des Pontifikats von Benedikt XVI. außer Acht ließen, sagte Bagnasco. Verkündigung
der Freiheit Benedikts Anliegen sei die Verkündigung der Freiheit. Diese
gebe es nicht ohne Bezug zum anderen Mitmenschen. Es werde hingegen vorgezogen, die
Ereignisse nur teilweise und nicht selten gänzlich falsch zu interpretieren, so der
italienische Purpurträger. Dies veranlasse zu der Frage, ob sich bei einigen Exponenten
des kulturellen Lebens und der Medien ein Antiklerikalismus breit mache, der das wahre
Gesicht der Kirche verbergen möchte. Die Bedeutung der kirchlichen Botschaft werde
entstellt, so dass sie inkohärent und anachronistisch wirke; die Kirche werde dargestellt,
als sei sie nur vom Willen getrieben, „Mauern zu errichten und Gräben auszuheben“,
insbesondere im Hinblick auf die Ethik. Das wäre eine Kirche des „Neins“, feindlich
gegenüber den Menschen und gleichgültig gegenüber ihren Bedürfnissen, rückständig
und der wissenschaftlichen Vernunft gegenüber verschlossen. In Wirklichkeit sage die
Kirche vor allem ein großes „Ja“, einige der klaren „Neins“ seien nur die Kehrseite
dieses „Ja“, erklärte Bagnasco.