2009-10-03 14:16:40

Vatikansprecher Lombardi: „Von der Abschreckung zum Vertrauen“


RealAudioMP3 Vatikanvertreter begrüßen die Zeichen der Entspannung im Atomstreit mit dem Iran. Die Vatikanzeitung Osservatore Romano hat den Auftakt der Atomgespräche der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran am Freitag in Genf als „positiv“ bewertet. Die Bereitschaft Irans seine neue Nuklear-Anreicherungsanlage nahe der Stadt Kom von den Inspektoren der Internationalen Atomenergieorganisation begutachten zu lassen, sei ein Schritt in die richtige Richtung, schreibt die Vatikanzeitung in ihrer Samstagsausgabe. Auch Vatikansprecher Pater Federico Lombardi forderte in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan: „Das Klima der atomaren Bedrohung muss einem Klima des Vertrauens weichen.“ Lombardi:

„‘Die nukleare Abschreckung ist ein Überbleibsel aus der Epoche des Kalten Krieges und heute nicht mehr zu rechtfertigen. Nukleare Waffen greifen das Leben des Planeten und damit seine ganze Entwicklung an’, mit diesen starken Worten hat in den letzten Tagen Erzbischof Dominique Mamberti bei der UN-Vollversammlung in New York die Anliegen des Heiligen Stuhls vorgebracht. Damit hat er noch einmal die vollständige Unterstützung und Solidarität des Papstes mit jeder Initiative zur Abrüstung und Nichtverbreitung nuklearer Waffen beont.“

Der Vatikan bedauere, dass viele Staaten die seit Jahren vorliegende Resolution für ein globales Verbot von Atomtests noch immer nicht unterzeichnet hätten, so Lombardi weiter. Ein solches Abkommen wäre ein wichtiger Impuls für die nukleare Abrüstung und könne auch dem Missbrauch von Atomwaffen für terroristische Ziele entgegenwirken, betont der Vatikansprecher:

„Den Weg zu einer ‘vollständigen Entwaffnung’ einschlagen: Dazu hat Benedikt XVI. die internationale Staatengemeinschaft und die UN-Organisationen in seiner jüngsten Enzyklika aufgerufen. Damit sollten sie das Konzept der Staatenfamilie konkret in die Tat umsetzen. In welche Richtung also wollen wir uns bewegen? Wir alle wissen ja, welche ökonomischen und intellektuellen Anstrengungen und Ressourcen die Aufrüstung verschlingt und somit dem Kampf gegen Hunger und Elend entzieht und wie sehr sie den Beziehungen unter den Völkern schadet. Die Kirche wird nie müde, dies zu wiederholen.“

(rv/or 03.10.2009 ad)







All the contents on this site are copyrighted ©.