Die EU müsse beim bevorstehenden Klimagipfel in Kopenhagen Verantwortung zeigen. So
der Appell der Vertreter der Kirchen in Europa. Bei einem Treffen mit der schwedischen
EU-Ratspräsidentschaft in Stockholm brachten sie ihre „tiefe Sorge über die Auswirkungen
des Klimawandels“ zum Ausdruck. An der Begegnung mit der schwedischen Ministerin für
EU-Angelegenheiten, Cecilia Malström, in Stockholm nahmen Repräsentanten der „Kommission
der Bischofskonferenzen des EU-Raumes“ (ComECE), der „Konferenz Europäischer Kirchen“
(KEK) und der schwedischen Kirchen teil. Besonders für Entwicklungsländer und künftige
Generationen stelle der Klimawandel eine „schwere Last“ dar. Es gelte daher ein „ehrgeiziges
weltweites Übereinkommen zu erreichen und Klimagerechtigkeit zu fördern“, so der Aufruf
der europäischen Kirchen. Auch das Thema Migration stand auf der Tagesordnung. Angesichts
von Plänen, einen künftigen EU-Kommissar sowohl für Migration als auch für Sicherheit
zuständig sein zu lassen, betonten die Vertreter der Kirchen die Notwendigkeit einer
genauen Unterscheidung zwischen der Frage der Migration und Fragen der Sicherheit.
Migranten sollten in ihrer Würde respektiert und nicht als eine Bedrohung für die
Sicherheit der Union betrachtet werden, sondern als „Segen und Gnade“, wie jedes menschliche
Wesen. In Anbetracht der bevorstehenden Ministerkonferenz über „EU-Maßnahmen gegen
Menschenhandel“ forderten die Repräsentanten der Kirchen die EU-Institutionen auf,
ihren Kampf gegen jede Form von Menschenhandel zu intensivieren. Zum Abschluss wurde
auch generell über die Frage des Dialogs zwischen Kirchen und EU-Institutionen diskutiert.
Dieser Dialog, der inzwischen zu einer langjährigen Tradition geworden ist, werde
gestärkt, wenn der Lissabon-Vertrag in Kraft trete.