USA/Schweiz: „Sympathie für Polanski ist scheinheilig“
Die Sympathiebekundungen mehrer Hollywoodstars mit dem wegen Vergewaltigung festgenommenen
Regisseur Roman Polanski sind bigott. Das kritisiert der Präsident der katholischen
US-Menschenrechtsorganisation „Catholic League“, Bill Donahue. Vergehen sexuellen
Missbrauchs würden vornehmlich dann öffentlich angeprangert, wenn Priester sie verübt
hätten, so Donahue. Bei Stars wie Polanski werde dagegen kaum öffentlich Empörung
laut. Diese habe offensichtlich mehr mit dem Status des Täters als mit der eigentlichen
Tat zu tun, so Donahue. Der 76-jährige Polanski war in der vergangenen Woche in der
Schweiz verhaftet worden, weil er 1977 in den USA eine Dreizehnjährige unter Drogeneinfluss
sexuell missbraucht hatte. Nach seiner Festnahme hatten verschiedene Prominente Partei
für Polanski ergriffen und die Vergewaltigung als „kleinen Fehler“ verharmlost. Die
US-Schauspielerin Whoopie Goldberg sprach von „keiner wirklichen Vergewaltigung“.
Der Catholic-League-Präsident Donahue kritisierte die Äußerungen als Ausdruck einer
in den USA herrschenden Doppelmoral.