Argentinien: Kirche übt erneut Kritik an Regierung
Der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Bergoglio, hat die Regierung des Landes
erneut scharf angegriffen. Die Staatsführung unter Präsidentin Cristina Kirchner sei
verantwortlich für die steigende Armut im Land, sagte Kardinal Jorge Bergoglio nach
Medienberichten von diesem Donnerstag auf einer politischen Tagung, an der auch viele
Oppositionspolitiker teilnahmen. Weiter prangerte der Kardinal „ungerechte Gesellschaftsstrukturen“
an. Diese seien Ursache der herrschenden Ungleichheit und ein ebensolcher Verstoß
gegen die Menschenrechte wie „Terrorismus, Unterdrückung oder Mord“, sagte Bergoglio
wörtlich. – Während der letzten Monate hatten Kirchenvertreter und Hilfsorganisationen
der Regierung mehrfach vorgeworfen, das Armutsproblem in Argentinien zu verharmlosen.
Nach einer jüngsten Studie der katholischen Universität in Buenos Aires sei die Armutsrate
auf rund 40 Prozent angestiegen. Laut offiziellen Statistiken lebten dagegen zwischen
15 und 23 Prozent der Argentinier in Armut.