Jetzt flüchten auch immer mehr Christen aus der bislang für sicher geglaubten Gegend
um Ninive. Das berichtet eine christliche Nachrichtenagentur. In den letzten Wochen
habe aus dieser Gegend im Nordirak, die nicht weit von Mossul liegt, eine langsame,
aber stetige Emigration von Christen eingesetzt. Hintergrund seien Befürchtungen,
dass es nach den Wahlen vom kommenden Januar zu Gewalt gegen Christen kommen wird.
Diese Befürchtungen werden durch aggressive Äußerungen mehrerer Bagdader Minister
genährt. Aus anderen Landesteilen des Iraks sind in den letzten Jahren Hunderttausende
von Angehörigen der Minderheiten geflüchtet oder vertrieben worden, darunter viele
Christen. - Die katholische deutsche Friedensbewegung Pax Christi ist derweil davon
überzeugt, dass sich die christliche Präsenz im Irak retten läßt. Die Lage der Christen
dort könne „durch stärkere internationale Hilfe beim Wiederaufbau des Landes und durch
politische Unterstützung der freiheitlichen Kräfte unterstützt werden“. Das glaubt
Pax Christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann nach ihrer Rückkehr von einer Irak-Reise.
„So lebendige christliche Gemeinden, Jugendchöre und vollen Kirchen hatte ich nicht
erwartet“, berichtet Hoffmann. „Unisono war von Bischöfen, aus NGOs und der Politik
die Aufforderung nach mehr direktem Kontakt und weniger Glauben an das im Westen über
den Irak verbreitete Zerrbild zu hören. Vehement wurde die Einlösung der Verantwortung
der internationalen Gemeinschaft für den Wiederaufbau des Irak angefragt.“ (aina/pax
christi 29.09.2009 sk)