2009-09-28 16:52:59

Tschech. Rep.: „Jugendliche haben Durst nach Glauben“


RealAudioMP3 In seiner Botschaft an die Jugendlichen hat Benedikt XVI. im aktuellen Priesterjahr vor allem diejenigen jungen Menschen in Tschechien ermuntert, die sich zum Dienst als Priester oder Ordensfrau berufen fühlen. „Seid bereit für den Ruf Jesu!“, lautete sein Appell. „Die Kirche braucht auch in diesem Land zahlreiche und heilige Priester“, so der Papst weiter. Auf ihren Schultern beruhe die Hoffnung der Kirche in Tschechien.

Aber wie ist es dort eigentlich um die Religiosität Jugendlicher bestellt? Und wie spürt ein junger Mensch überhaupt, dass er zum Priesteramt berufen ist? Das hat unsere Korrespondentin in Prag, Antje Dechert, einen jungen tschechischen Priesterseminaristen gefragt. Pavel Moravek ist 28 Jahre alt und bereitet sich seit 2 Jahren auf sein künftiges Amt als Priester vor:

„Die Entscheidung Priester zu werden, ist etwas sehr Persönliches. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich mir diese Frage während meines Studiums immer wieder gestellt habe. Die Entscheidung habe ich allerdings auch immer wieder aufgeschoben. Aber dann kamen immer wieder kleine Zeichen in Form von Bemerkungen von Freunden oder Verwandten. Und dann spürt man, dass das Hilfen durch den Heiligen Geist sind. Für mich gab es im Laufe der Zeit immer mehr solcher Zeichen. Irgendwann war mir klar, dass ich nur mit diesem Beruf glücklich werden kann und so habe ich diesen interessanten Weg eingeschlagen.“

Pavel Moravik wirkt leidenschaftlich, wenn er von seiner künftigen Tätigkeit als Seelsorger spricht. Derzeit studiert er noch an einem Priesterseminar in Rom. In ein paar Jahren dann will er als Priester in Tschechien vor allem Jugendliche für den Glauben begeistern.

„Die Jugendlichen hier haben einen wirklichen Durst nach Glauben, nach etwas Spirituellem, dass über das Materielle und Naturwissenschaftliche hinaus geht. Sie sind auf der Suche, wissen aber nicht genau, wonach sie suchen. Dabei sehen viele die Kirche als Relikt aus dem Mittelalter an und versuchen daher oft erst einmal außerhalb der Kirche, zum Beispiel in fernöstlichen Philosophien, Antworten auf ihre Fragen zu finden.“

Diesen Jugendlichen will Pavel Moravik ein realistischeres Gesicht der katholischen Kirche vermitteln. Denn mit dem finsteren Mittelalter habe der gelebte Glaube katholischer Jugendlicher nichts zu tun:

„Es gibt hier wirklich viele Jugendliche, die regelmäßig in die Kirche gehen. In vielen Pfarreien gibt es Jugendgruppen, die zusammen beten, über ihren Glauben sprechen. In Tschechien gibt es nicht nur Atheisten, sondern auch viele Beispiele gelebten Glaubens.“

 
(rv 28.09.2009 ad)







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