Abschied in Prag: Papst sagt Tschechen „Ahoj“ und zitiert Kafka
Benedikt XVI. hat
seine dreitägige Pastoralreise in die Tschechische Republik beendet und ist nach Rom
zurückgekehrt. An diesem Montagabend verabschiedete sich der Papst beim Flughafen
in Prag und bedankte sich für die Gastfreundschaft. Der tschechische Präsident Vaclav
Klaus sagte vor dem Abflug, dass er sehr zufrieden sei mit dem Papstbesuch. Benedikt
sei überzeugend gewesen, so Klaus vor Journalisten. In seiner Abschiedsrede fasste
der Papst die Reise zusammen und nannte die Höhepunkte. „Die Zeiten des Gebets“, die
er mit den Priestern und Laien in der Tschechischen Republik verbringen durfte, werden
Benedikt „in guter Erinnerung bleiben“, so der Papst wörtlich. Weiter fügte er an:
„Die
Kirche in diesem Land ist fürwahr mit einer beachtlichen Schar von Missionaren und
Märtyrern sowie kontemplativen Heiligen gesegnet, von denen ich gerne die heilige
Agnes von Böhmen herausgreifen möchte, deren Heiligsprechung vor genau zwanzig Jahren
nach göttlicher Fügung die Befreiung dieses Landes von der atheistischen Unterdrückung
vorankündigte.“
Benedikt erinnerte an die Bedeutung des ökumenischen Dialogs.
Die Tschechen hätten hierfür viel unternommen, so das katholische Kirchenoberhaupt.
Um auf diesen festen Fundamenten weiter aufzubauen, komme der akademischen Gemeinschaft
und „ihrer beharrlichen Suche nach Wahrheit“ eine wichtige Rolle zu. Deshalb sei er
dankbar für das Treffen am Sonntagabend mit den Akademikern in Prag. Auch hat ihn
die Begegnung am Montag mit der Jugend gefreut. Der Papst wörtlich:
„Ganz
besonders habe ich mich gefreut, … sie zu ermutigen, ihre Zukunft auf den besten Traditionen
der Vergangenheit dieser Nation, insbesondere auf ihr christliches Erbe zu bauen.
In einem Franz Kafka zugeschriebenen Satz heißt es: „Wer die Fähigkeit bewahrt, das
Schöne zu sehen, wird niemals alt“ (Gustav Janouch, Gespräche mit Kafka). Wenn unsere
Augen für die Schönheit der Schöpfung Gottes und unser Sinn für die Schönheit seiner
Wahrheit offen bleiben, dann können wir gewiss hoffen, jung zu bleiben und eine Welt
zu bauen, die etwas von dieser göttlichen Schönheit widerspiegelt, damit wir auch
zukünftige Generationen anregen, das gleiche zu tun.“ Und bevor Benedikt das Flugzeug
bestieg, fügte er an: „Gott segne die Tschechische Republik! Das Prager Jesulein erleuchte
und führe Sie und alle Familien dieses Landes! Gott segne Sie alle!“