In der Tschechischen Republik bekennt sich nur eine Minderheit der Bevölkerung zu
einer Religionsgemeinschaft. Knapp 60 Prozent der 10,23 Millionen Tschechen sind laut
der Volkszählung im Jahr 2001 konfessionslos. Die mit Abstand größte Religionsgemeinschaft
Tschechiens bleibt trotz deutlicher Verluste die katholische Kirche. Knapp 27 Prozent
der Einwohner gaben „römisch-katholisch“ als Konfession an. 1991 waren es noch 39
Prozent. Die massive Kirchenverfolgung während der kommunistischen Herrschaft (1946-1989)
brachte der unterdrückten Kirche im Prager Frühling (1968) und in den Jahren der Wende
um 1989 vorübergehend Respekt ein. Mit der Trennung von Tschechien und Slowakei 1993
ging der stark katholisch geprägte Südosten der einstigen Tschechoslowakei eigene
Wege. Tschechien hat als einziges der einstigen mitteleuropäischen Reformländer
die Rechte der katholischen Kirche bis heute nicht staatsvertraglich geregelt. Ein
2002 ausgehandeltes Konkordat wurde vom Parlament abgelehnt. (kna 27.09.2009 bp)